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Kultur: Fahle Innerlichkeit

Adelheid Schloemann und Albert Breier im BKAVON VOLKER STRAEBELMit der Macht archaischer Ostinati aus Galina Ustwolskajas "Großem Duett" (1959) begannen Adelheid Schloemann, Cello und Albert Breier, Klavier ihren Kammermusikabend im BKA.Weit von einander entfernt plazierte sich das Berliner Musikerehepaar auf der Bühne, und es bleibt Spekulation, ob die Komponistin durch diesen Kunstgriff ihre Parts mit einer antipodischer Spannung aufladen wollte, die der Musik selbst mangelt, oder ob es darum ging, das Cello rein akustisch von den tiefen Klaviertrillern besser zu lösen.

Adelheid Schloemann und Albert Breier im BKAVON VOLKER STRAEBELMit der Macht archaischer Ostinati aus Galina Ustwolskajas "Großem Duett" (1959) begannen Adelheid Schloemann, Cello und Albert Breier, Klavier ihren Kammermusikabend im BKA.Weit von einander entfernt plazierte sich das Berliner Musikerehepaar auf der Bühne, und es bleibt Spekulation, ob die Komponistin durch diesen Kunstgriff ihre Parts mit einer antipodischer Spannung aufladen wollte, die der Musik selbst mangelt, oder ob es darum ging, das Cello rein akustisch von den tiefen Klaviertrillern besser zu lösen.Beides wollte Schloemann und Breier jedoch nicht gelingen, die religiöse Eindringlichkeit der einfachen Linien und Repetitionen vermittelte sich nicht.Dafür wußte Adelheid Schloemann im lyrischen zweiten und fünften Satz mit einer fahlen Innerlichkeit aufzuwarten, die dem Sanglichkeit evozierenden Titel vollauf gerecht wurde.Auch bei der Darbietung seiner eigenen Kompositionen überzeugte Albert Breier mit klanglicher Klarheit und prägnantem Anschlag.Sein "Klavierstück II" (1989) schichtet durch den langsamen Wechsel zwischen weit entfernten Registern über gehaltenem Legato-Pedal einfache, nur gelegentlich von Sekunden angeschärfte Intervalle und erinnert an ähnliche Klangstücke aus den siebziger Jahren.Das höchst konzentriert uraufgeführte "Duo" spricht eine andere Sprache: In feldmanesker Formanlage etabliert sich ein vierzigminütiger Strom aus pendelnden Quart- und Quintklängen, in dem Cello und Klavier sich oft in nachschlagendem Unisono begegnen.Vorsichtig ertastete Drei- bis Fünftongruppen werden geringfügig variiert oder auf Eintonwiederholungen eingedampft.Virtuos hohe Cellolagen und kristallene Flageoletts integrieren sich in den warm atmenden Fluß, der schließlich in eine melodische Coda mündet.Ein rätselhaftes Werk, dessen Uraufführung man ein zahlreicheres Publikum gewünscht hätte.

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