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Kultur: Fassungslos: Reaktionen aus dem Ausland

Die Wiener Zeitung Der Standard wertet die „Idomeneo“-Absetzung als Zeichen für die zunehmend defensive Haltung des deutschen Kulturbetriebs gegenüber dem Islam. Man könne „dies nicht als besonders originellen Beitrag zum Mozartjahr 2006 verbuchen“, dies sei ein „äußerst bedenklicher Dammbruch“.

Die Wiener Zeitung Der Standard wertet die „Idomeneo“-Absetzung als Zeichen für die zunehmend defensive Haltung des deutschen Kulturbetriebs gegenüber dem Islam. Man könne „dies nicht als besonders originellen Beitrag zum Mozartjahr 2006 verbuchen“, dies sei ein „äußerst bedenklicher Dammbruch“. Noch nie habe es in der deutschen Kultur „derart vorauseilenden Gehorsam“ gegeben. Die italienische Zeitung La Repubblica sieht den Fall in Zusammenhang mit dem deutschen Engagement im Nahen Osten: „Während Berlin Schiffe und Soldaten für die Friedenstruppe in den Libanon entsendet, wächst die Angst vor Attentaten.“ Vergangene Woche seien Drohungen der Hisbollah ohne Antwort geblieben, jetzt habe die Selbstzensur „Idomeneo“ dahingerafft. Die Los Angeles Times verweist ironisch darauf, dass Mozart zwar grandiose Dirigenten und abstrakte Inszenierungen überlebt habe. Seine Libretti hätten es jedoch noch nie vermocht, Islamisten auf den Plan zu rufen, um eine empfindliche Theaterleitung zu bedrohen. Dass die Deutsche Oper sich auch bewusst für die Inszenierung hätte entscheiden können, betont die Londoner Times . So habe das „Englische Theater“ in Frankfurt /Main mit dem Stück „Die letzte Jungfrau“ eine provokante Premiere gewagt, in der Selbstmordattentäter verspottet und Juden wie Araber gleichermaßen provoziert worden seien. Tsp

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