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Kultur: FDP: "Ich werde mich nicht in der Parteizentrale einschließen"

Cornelia Pieper ist Mitglied im FDP-Bundesvorstand und wird an diesem Wochenende zur neuen Generalsekretärin gewählt. Heute soll die FDP Sie zur Generalsekretärin wählen.

Cornelia Pieper ist Mitglied im FDP-Bundesvorstand und wird an diesem Wochenende zur neuen Generalsekretärin gewählt.

Heute soll die FDP Sie zur Generalsekretärin wählen. Wo sehen Sie ihre Aufgabe?

Die Generalsekretärin ist Managerin, im Wahlkampf außerhalb der Partei und motivierend nach innen.

Guido Westerwelle war als Generalsekretär sehr öffentlichkeitswirksam. Wie glauben Sie, neben ihm als Parteichef bestehen zu können?

Wir sind ein starkes Team. Wir leben in einer Mediengesellschaft. Ich werde mich nicht in der Parteizentrale einschließen. Das Gesicht der FDP muss weiblicher werden, nach innen und außen.

Sie wollen sich um Wahlkampf außerhalb der Partei kümmern. Im Moment tobt er in der Partei.

Auf dem Parteitag geht es um einen Strategiewechsel. Wir wollen wieder die Partei für das ganze Volk werden und ohne Koalitionsaussage in den Bundestagswahlkampf gehen. Das ist strittig, die Debatte wichtig. Es ist aber komplett falsch, sich mit persönlich nicht vorhandenen Sympathien öffentlich das Leben schwer zu machen. Wir sollten uns auf die Sache konzentrieren. Da sind Möllemann und Döring nicht so weit auseinander. Sie gehören bei uns gemeinsam in die erste Reihe.

Wie sieht denn die Sache aus?

Schwerpunkt wird die Bildung - eine Revolution für die FDP. Bildung muss auf die nationale Ebene. Weitere Themen sind Marktwirtschaft und Mobilität.

Mobilität - böse Zungen würden sagen: Weitere Abwanderung aus dem Osten.

Wir brauchen ICE-Strecken und Autobahnen, im Osten sind die Anschlüsse noch doppelt so weit entfernt wie im Westen. Wir brauchen Wettbewerb zu gleichen Bedingungen.

Aus Ihren Worten wird mancher den immer fordernden Osten heraushören.

Es geht für die neuen Länder nicht mehr um mehr Geld, sondern um mehr Herz und mehr Verstand. Budgets gehören überprüft, eine Existenzgründeroffensive muss gestartet werden. Noch sind nicht alle abgewandert. Der Kanzler hat den Aufbau Ost zur Chefsache gemacht - und jämmerlich versagt. Er muss hier politisch wirksam werden. BMW könnte sich in Halle ansiedeln oder in Schwerin. Die sind vorbereitet.

Ihre neue FDP proklamiert zehn Punkte für den Osten, fünf Thesen für die Marktwirtschaft. Öffentlichkeitshäppchen à la Möllemann. Seinen Kanzlerkandidaten-Wunsch unterstützen Sie aber nicht mehr.

Ich bin nicht gegen einen Kanzlerkandidaten. Aber es kann nur einen Spitzenkandidaten geben, Guido Westerwelle. Wie der dann genannt wird, entscheidet der Parteitag. Möllemann hatte in NRW auch alles auf eine Person zugeschnitten, auf sich.

Wäre es da nicht gescheit, ihn zum Bundestags-Wahlkampfmanager zu machen?

Nein. Das Wahlkampfmanagement ist Sache von Parteichef und Generalsekretär. Aber im Team ist Jürgen Möllemann mit seinen lustigen Ideen unverzichtbar.

Auch in Sachsen-Anhalt? Gewinnen Sie da die Wahlen mit dem Westimport?

Wahlkampf-Inhalte entscheidet der Landesvorstand. Wir müssen wieder gesamtdeutsche Partei werden, also in die Landtage.

Wollen Sie der PDS die Wähler abnehmen?

Wir setzen auf die Nichtwähler und auf die Protestwähler.

Heute soll die FDP Sie zur Generalsekretärin

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