zum Hauptinhalt

Kultur: Festival, die letzte

Harald Martenstein kennt die Spielregeln der deutschen Regisseure Zum Abschluß der 53. Berlinale verkünden wir, die Regisseure der deutschen Wettbewerbsfilme, das neue „Dogma D“.

Harald Martenstein kennt die

Spielregeln der deutschen Regisseure

Zum Abschluß der 53. Berlinale verkünden wir, die Regisseure der deutschen Wettbewerbsfilme, das neue „Dogma D“. Alle deutschen Regisseure dürfen unserem Bund beitreten, vorausgesetzt, sie halten sich streng an die folgenden Regeln.

1. Alle Filme spielen in Berlin. Als Ersatz für Berlin ist in Sonderfällen Frankfurt/Oder zugelassen.

2. In allen Filmen müssen Babys vorkommen. Kinder sind Deutschlands Zukunft. Als Ersatz für ein Baby muss ein Drehbuch mindestens zwei unerfüllte Kinderwünsche enthalten.

3. In allen Filmen muss mindestens ein Elternteil sterben. Denn wir haben ein Rentenproblem. Auch Grundwasser wird knapp. Ertrinkende, sich zu Tode trinkende oder an Wassersucht sterbende Eltern dürfen deshalb in letzter Sekunde gerettet werden.

4. In allen Filmen muss gekokst werden. Als Ersatz ist Kettenrauchen zulässig.

5. Zu Beginn eines Films muss es den Personen schlecht gehen. In der Mitte muss es Streit geben. Am Ende müssen die Personen ratlos sein. In allen Filmen müssen Neonröhren, Treppenhäuser und Zahnbürsten vorkommen.

6. Filme müssen gut ausgeleuchtet sein.

7. Filme müssen Längen haben. Der Einsatz von Drehbuch-Überarbeitern oder so genannten „Script-Doctors“ ist verboten.

8. In jedem Film muss mindestens eine Frau aus Osteuropa vorkommen. Sie muss eine Krankenschwester, einen Flüchtling oder eine Prostituierte spielen. Sie muss Raucherin, Morphinistin oder Kokserin sein.

Dies sind die Regeln von „Dogma D“.

-

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false