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Festivitäten: Wiener Mozartjahr als "Auseinandersetzung mit dem Abenteuer Mozart"

Die österreichische Hauptstadt Wien will mit einer Reihe von Veranstaltungen eine tiefe Auseinandersetzung mit dem Komponisten erreichen. Kitsch sei aber nicht geplant, heißt es.

Wien - Die Stadt Wien möchte mit ihrem umfassendem Programm zum Mozartjahr eine tiefe Auseinandersetzung über den genialen Komponisten erreichen. «Es soll kein kitschig nostalgisches Jubeljahr werden. Wir wollen dazu anregen, sich auf das Abenteuer Mozart fröhlich und unvoreingenommen einzulassen», beschrieb Intendant Peter Marboe am Donnerstag in Wien bei der Präsentation der Vorhaben den Ansatz der Gestalter.

Das Programm ruht dabei auf drei Säulen: Aufführungen des musikdramatischen und konzertanten Werks finden in den traditionellen Konzerthäusern der Stadt, dazu im Theater an der Wien als neuem Opernhaus statt. Den Auftakt bildet am 27. Januar, dem 250. Geburtstag Mozarts, die Neuinszenierung der Oper «Idomeneo». In Koproduktion mit den Wiener Festwochen oder dem Festival «Klangbogen» sind weitere große Mozartopern wie die «Zauberflöte» oder «Don Giovanni» geplant. Das kirchenmusikalische Werk wird in sakralen Räumen aufgeführt, die zum Teil einen starken Bezug zu Mozart haben, wie die Krönungsmesse im Stephansdom.

Eine «Einladung, sich mehr mit Mozart zu beschäftigen», soll etwa mit Konzerten im öffentlichen Raum ergehen. Im Projekt «Live Mozart Now» bringen junge Musiker Mozarts Musik in Krankenhäuser, Altenheime oder Gefängnisse. Auch Projekte für Kinder finden sich unter dem Kapitel «Bewusstmachung». So tourt im Sommer und Herbst ein Bus mit Musikinstrumenten durch die Stadt und macht etwa bei Schulfesten Halt, um zum Musizieren anzuregen.

Als dritte Säule haben die Programmmacher lebende Künstler aller Disziplinen eingebunden. So bringt das Klangforum Wien unter Leitung von Johannes Kalitzke die Uraufführung von «Odio Mozart/ I hate Mozart» des Komponisten Bernhard Lang nach einem Libretto von Michael Sturminger. Fast ein Drittel des Gesamtbudgets in Höhe von 30 Millionen Euro fließt in ein Festival unter dem Titel «New Crowned Hope» unter künstlerischer Leitung von Peter Sellars. Hier steht unter anderem die Uraufführung von John Adams Oper «A Flowering Tree» auf dem Programm.

Ein «Mozartgroschen» soll die Nachhaltigkeit des Feier-Jahres über 2006 hinaus sichern: Ein Prozent der Einnahmen aus den großen Opern- und Konzerthäusern fließen in einen Fonds, aus dem Kompositionsaufträge finanziert werden. Die Werke sollen erst in den kommenden Jahren entstehen und damit über das Mozartjahr hinaus weisen.

Im Zentrum des Ausstellungsprogramms steht die Schau «Mozart - Experiment Aufklärung» von 17. März bis 20. September in der Albertina. Die Exposition porträtiert Wien im ausklingenden 18. Jahrhundert im Spannungsfeld von Aufklärung, Rokoko und beginnende Romantik. (tso/dpa)

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