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Festspiele: "Tristan" in Bayreuth umjubelt

Christoph Marthalers "Tristan"-Inszenierung ist am Dienstag bei den Bayreuther Festspielen gefeiert worden. Die Interpreten lieferten gesangliche Höhepunkte und wurden mit tosendem Beifall belohnt.

Bayreuth - Auf Anna Viebrocks Bühne im Stil der fünfziger Jahre wurde ein öder Saal zum variablen Einheitsraum: vom Salon eines alten Passagierdampfers, auf dem Isolde zu Bräutigam Marke gebracht wird, bis zum Sanatorium, in dem Tristan schließlich stirbt. Beklommenheit stellte sich nach dem Liebestrank ein: starr standen Tristan und Isolde im zweiten Aufzug an der Wand, sie im gelben Sechziger-Jahre-Kostüm, er im braven blauen College-Blazer.

Die Sänger hatten sich immer wieder fast statisch zurückzuhalten und legten vielleicht auch deshalb alles in ihren Gesang. Robert Dean Smith als Tristan mobilisierte selbst im dritten Akt unglaubliche Kraftreserven. Satt und sonor tönte Kwangchul Youns Bass in der Rolle von König Marke. Ex-Alberich Hartmut Welker sang den Kurwenal im Schotten-Outfit. Dazu verkörperte Petra Lang mit ihrem kräftigen Mezzo eine einnehmende Brangäne. Doch der Star des Abends war die Isolde. Nina Stemmes Wundersopran schien keine Grenzen zu kennen, die Sängerin erhielt stehende Ovationen. Nach dem Japaner Eiji Oue stand in diesem Jahr Peter Schneider am Dirigentenpult. Er machte den «Tristan»-Erfolg komplett. (tso/ddp)

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