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Kultur: Feurig und frei, so muss Jugend sein

KLASSIK I

Und sind die Nerven noch so gestählt: Wer ein Examen ablegt, braucht Unterstützung. Ganz besonderer Unterstützung bedarf es, wenn man seine Prüfung auf dem Präsentierteller des Konzertpodiums ablegt. Die Absolventen der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ , die im Konzertsaal der UdK Berlin ihr Konzertexamen ablegten, hatten sie: Ihnen standen die Berliner Symphoniker als aufmerksame Partner und geübte Begleiter zur Seite. Zusätzlich erhielten auch die drei jungen Dirigenten Alexander Hannemann, Marco Comin und Pawel Poplawski die Chance, Werke für eine anspruchsvolle Aufführungssituation professionell zu erarbeiten. Eine kostbare Gelegenheit für jeden, der wie sie zum Üben auf einen symphonischen Apparat angewiesen ist. Kostbar war die Gelegenheit diesmal auch für die Symphoniker selbst. Sie konnten demonstrieren, welche Arbeit fehlen würde, wenn der Senat seinen Beschluss wahr machen sollte, die Zuwendungen an das Orchester zum Ende der Spielzeit 2003/2004 einzustellen.

Denn noch profitiert die ganze Musikszene von dessen Basisarbeit, die mehr Engagement fordert, als dass sie Glamour garantiert. Wobei unter den Absolventen besonders Yun-Hwan Cho (trotz etwas pappiger Koloraturen in einer Arie aus Mozarts Titus) als Bizets Don Jose etliche schmelzreiche Momente tenoralen Glanzes lieferte. Toshiaki Ishida erfreute dagegen in Schumanns Klavierkonzert bei unprätentiöserem Spiel durch kammermusikalisches Dialogisieren mit dem Orchester. Dieses wiederum konnte unter der Sicherheit von Marco Comins charismatischer Leitung jetzt auch öfter vom wachsamen Begleiter zum leidenschaftlichen Gegenüber werden.

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