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Film: Jack Palance gestorben

Der Hollywood-Haudegen Jack Palance ist tot. Der Oscar-Preisträger starb im Alter von 87 Jahren. Im Laufe seiner Karriere wirkte der US-Schauspieler in mehr als 80 Filmen mit.

Los Angeles - Wegen seines harten, kantigen Gesichts wurde Jack Palance meist als Schurke oder Psychopath besetzt. Dem deutschen Publikum dürfte er aber auch in einer positiven Rolle in Erinnerung bleiben: In Percy Adlons Kinoerfolg "Out of Rosenheim" spielte Palance 1987 den Liebhaber von Marianne Sägebrecht.

Palance wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf. Er wurde am 18. Februar 1919 unter dem Namen Vladimir Palanyuk in Pennsylvania geboren. Seine Eltern waren ukrainische Einwanderer, der Vater war Bergarbeiter. Im Alter von 13 Jahren wurde Palance Profiboxer - mit großem Erfolg: Unter dem Künstlernamen Jack Brazzo gewann er 18 von 20 Kämpfen. Im Zweiten Weltkrieg wurde er dann Kampfflieger.

Entdeckt von Elia Kazan

In der Nachkriegszeit verdingte Palance sich zunächst als Eisverkäufer, Bademeister, Leibwächter und Journalist, bevor er auf dem Broadway mit dem Schauspiel begann. Entdeckt wurde er von dem Regisseur Elia Kazan, der ihn als Nachfolger von Anthony Quinn und Marlon Brando in der Bühnenfassung von Tennessee Williams' "Endstation Sehnsucht" besetzte. Brando fiel damals aus, weil Palance ihm bei einem Boxtraining während der Proben versehentlich die Nase gebrochen hatte. Die positiven Kritiken verhalfen Palance zu seinem ersten Vertrag mit dem Filmstudio 20th Century Fox.

Für seine Darstellungen eines zur Besessenheit verliebten Mannes in "Eiskalte Rache" (1952) und eines skrupellosen Revolverhelden in "Shane" (1953) wurde Palance jeweils für den Oscar nominiert. Nur selten durfte er im Kino andere Rollen spielen als die des Mörders oder Psychopathen. Zu den wenigen Ausnahmen gehörten Robert Aldrichs "Hollywood Story" (1955) und "Le mépris" von Jean-Luc Godard. Zu seinen bekanntesten Filmen gehören zudem "Barabbas" mit Anthony Quinn, "Young Guns" mit Kiefer Sutherland und Charlie Sheen, "Batman" mit Michael Keaton und "Tango & Cash".

Oscar für "City Slickers"

Für seinen Part als alternder Cowboy in der Westernkomödie "City Slickers - Die Großstadthelden" mit Billy Crystal erhielt Palance 1991 den Oscar für die beste männliche Nebenrolle. Sein Auftritt bei der Oscar-Verleihung ist in Hollywood gut in Erinnerung: der damals 72-jährige Mime bedankte sich nicht mit einer Rede, sondern mit einer Serie einhändiger Liegestützen für die Ehrung. "Ich wusste nicht, was zum Teufel ich sonst hätte machen sollen", sagte er später zu dem ungewöhnlichen Auftritt.

In den letzten Jahren lebte der Schauspieler zurückgezogen auf seiner Ranch in Kalifornien und widmete sich der Malerei. Palance hinterlässt eine Frau und zwei Kinder; sein Sohn Cody starb 1998 mit 42 Jahren an Krebs. Die Trauerfeier für Palance soll nach Angaben seines Sprechers am 16. Dezember stattfinden. (tso/AFP)

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