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Filmfestival extrem: Die Superlative der Berlinale

Am 7. Februar beginnt die Berlinale. Wir haben für Sie die extremsten Fakten zusammengestellt. Vom schönsten Titel bis zum besten Möbelhaus-Film

SCHÖNSTER TITEL

„Make Hummus not War“ im Kulinarischen Kino: gutes Motto fürs gesamte Festival. In der Doku wird der Nahostkonflikt mit Kichererbsen ausgetragen.

BESTER SEX

Die Muscheln sind superb, in „L’ Amour des Moules“, ebenfalls im Kulinarischen Kino. Kleiner Vorgeschmack? Minute 1:40 im Trailer, www.lamourdesmoules.nl.

BESTE SCHLACHT

Die Martial-Arts-Künste von Tony Leung as IP Man in „The Grandmaster“, dem Eröffnungsfilm von Wong Kar Wai.

GRÖSSTER COUP

Die Auferstehung von River Phoenix, 20 Jahre nach seinem Tod: außer Konkurrenz in „Dark Blood“ von George Sluizer.

LÄNGSTER FILM

Festivalveteranen erinnern sich an die vielen Stunden im alten Arsenal in der Welserstraße, 1986, als „Shoah“ von Claude Lanzmann im Forum Furore machte. Für alle Jüngeren: unbedingt gucken! Jede der 566 Minuten mit Zeugenbefragungen zum Holocaust brennt sich ins Gedächtnis. Noch ein Superlativ: Lanzmann, der am 14.2. den Ehrenbär bekommt, ist mit 87 der wohl älteste Regisseur dieses Jahr.

LÄNGSTER TITEL

„Canst Thou Draw out Leviathan With a Hook? He Maketh a Path to Shine after Him; One Would Think The Deep to be Hoary“ im Forum Expanded. Die Filmemacher haben ein Jahr mit Hochseefischern verbracht, zeigen ihre Meeresgeisterbilder von 8. bis 16.2. täglich ab 16 Uhr in Einzelaufnahmen im Arsenal 2 und am 14.2. am Stück im Cinestar 8. Der Filmtitel ist übrigens ein Zitat aus dem Alten Testament, Hiob, Kapitel 40, Vers 25.

KÜRZESTER FILM

Läuft nicht in der Shorts-Reihe, sondern im Forum Expanded. „Remanence – Lost, Lost, Lost, Lost“, Kanada. 2 Minuten.

JÜNGSTE REGISSEURIN 

Vermutlich Keiko Tsuruoka. Die 24-Jährige zeigt ihren Tokio-Film „The Town of Whales“ als Cross-Section im Forum und in der Kids-Reihe Generation. Ebenfalls Jahrgang ’88: Laura Mahlberg mit „Kalifornia“ in der Perspektive Deutsches Kino, Clément Decaudin und Naoto Kawamoto bei den Shorts. Jüngster Wettbewerbsteilnehmer ist der Kasache Emir Baigazin mit „Harmony Lessons“. Jahrgang 1984.

SELTENSTES LAND

Genau, Kasachstan im Wettbewerb gab es noch nie. Das Panorama meldet die Elfenbeinküste, Shorts die Vereinigten Arabischen Emirate. Seltene Sprachen finden sich häufig dieses Jahr: Im Forumsfilm „Elelwani“ aus Südafrika wird Tshivenda gesprochen, der australische Generation-Beitrag „Satellite Boy“ hat gleich drei Seltenheiten zu bieten: Mandhalpuyngu, Gidja und Ganalbingu. Die Sprache der indigenen Wayuu ist im Generation-Film „La Eterna Noche de las Doce Lunas“ zu hören, in „The Golden Mango“ wird Marathi parliert. Das Kulinarische Kino präsentiert mit „The Rice Paddy“ den ersten komplett in der Dong-Sprache gedrehten Film.

HÄUFIGSTES LAND

Amerika gewinnt, mit 71 Filmen. Allein in der Retro „The Weimar Touch“ laufen 18 und im Panorama 17 US-Produktionen. Deutschland folgt mit 62 Beiträgen. Im Wettbewerb, einschließlich außer Konkurrenz, liegen beide gleichauf.

TREUESTER STAMMGAST

Martina Gedeck war schon 15-mal dabei. Diesmal spielt sie im französischen Wettbewerbsfilm „La Religieuse“ mit und in Bille Augusts „Nachtzug nach Lissabon“. Auch der Amerikaner James Benning kommt zum 15. Mal – ins Forum.

DAS TRAURIGSTE SCHICKSAL

... erleidet der Forellenbarsch in „Una Furtiva Lagrima“ (Kulinarisches Kino). Das arme Tier singt sein eigenes Requiem.

DIE SCHÄRFSTEN MIEZEN

Im Kurzfilm „The Date“ aus Finnland (Generation) smalltalken eine Katzenbesitzerin und der Eigentümer eines Zuchtkaters während eines Paarungstreffens reichlich verlegen, während die Tiere sich kreischend begatten. Die spinnen, die Finnen.

BESTES FILM-DOPPEL

João Viana aus Portugal hat es geschafft, mit einem Film zwei Mal eingeladen zu werden, mit „Tabato“ zu den Shorts und der Langversion „A Batalja de Tabato“ ins Forum. Haben die beinahe nicht gemerkt.

BESTES TITEL-DOPPEL

„Gold“ gibts zwei Mal im Programm. Als Wettbewerbsfilm von Thomas Arslan und als Paralympics-Doku bei den Specials.

BESTES JAMES-BROWN-DOUBLE

Der Onkel der kleinen Kia in „The Rocket“ (Generation). Tanzt und singt im lila Anzug täglich James-Brown-Hits.

SCHWEDISCHSTER MÖBELHAUS-FILM

„Köttbularna och mobbangrarna“, auch Generation: Fleischbällchen und reuige Rabauken. Heimat Berlinale – guckst du noch oder wohnst du schon?

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