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Dieter Kosslick

© dpa

Filmfestival: So viele Berlinale-Bewerbungen wie noch nie

Festival-Direktor Dieter Kosslick kann sich freuen: Für die Berlinale 2009 sind mehr Filme eingereicht worden als jemals zuvor. Auswirkungen der Finanzkrise seien nicht zu spüren, so Kosslick.

Bis Weihnachten sind für die Internationalen Filmfestspiele Berlin 2009 insgesamt rund 5760 Filmbewerbungen eingegangen. Das sind etwa 430 Filme mehr als im vergangenen Jahr um diese Zeit. Alle Filme zu bewältigen, sei mittlerweile eine enorme Aufgabe geworden, so Festival-Direktor Dieter Kosslick. "Aber es wird alles angeschaut", betonte er. "Wir sichten bis zum letztmöglichen Moment, um die Filme noch ins Programm nehmen zu können."

Die 59. Berlinale findet vom 5. bis 15. Februar 2009 statt. Eröffnet wird das Festival mit Tom Tykwers Finanzthriller "The International" mit Clive Owen, Naomi Watts und Armin Mueller-Stahl. Zudem steht bislang die Literaturverfilmung "Der Vorleser" von Regisseur Stephen Daldry mit Kate Winslet, Ralph Fiennes und David Kross fest sowie der deutsche Beitrag "Alle Anderen" von Maren Ade, "Rage" von Sally Potter, "Mei Lanfang (Forever Enthralled)" von Chen Kaige, "The Dust of Time" von Theo Angelopoulos, "The Messenger" von Oren Moverman, "London River" von Rachid Bouchareb, "Mammoth" von Lukas Moodysson, "The Private Lives of Pippa" von Rebecca Miller und die Komödie "Pink Panther II" von Harald Zwart. Jury-Präsidentin ist 2009 die Schauspielerin Tilda Swinton.

Die restlichen Wettbewerbsfilme und die weiteren Jurymitglieder werden laut Kosslick im Januar bekanntgegeben. Er sei sich ziemlich sicher, dass es nicht bei den beiden bisher angekündigten deutschen Filmen bleibe, betonte er. Der Festival-Chef rechnet außerdem auch für die kommende Berlinale mit dem Besuch zahlreicher Filmstars.

Erneut viele Musikfilme

Die Berlinale bekomme natürlich aufgrund der vielen Musikerstars beim Festival 2008 - mit den Rolling Stones wurde eröffnet, und weitere Musiklegenden wie zum Beispiel Patti Smith und Neil Young waren zu Gast - erneut viele Angebote von Musikfilmen. Im Moment sehe er die Schwerpunkte aber mehr bei den Themen Lebensmittelproduktion, Globalisierung und den Auswirkungen der aktuellen Kriege.

Es gebe bei vielen Filmen eine Tendenz, den Rückzug ins Private und die Familie zu thematisieren, fügte er hinzu. "Die Berlinale wird wieder politisch, indem sie sich erneut mit der Realität beschäftigt", sagte Kosslick. Für Unterhaltung werde aber auch gesorgt, unter anderem mit "Pink Panther II".

Neuer Spielort

Einen neuen Spielort hat die Berlinale mit dem Revuetheater Friedrichstadtpalast. Dort wird neben den Wettbewerbs-Wiederholungen eine "Berlinale Special Gala"-Reihe gezeigt, in der unterschiedliche Filmgenres präsentiert werden sollen. Zum dritten Mal läuft bei der Berlinale die Reihe Kulinarisches Kino.

Auswirkungen der aktuellen Finanzkrise spürt die Berlinale derzeit nicht. Das Sponsoring sei bis jetzt stabil geblieben, sagte Kosslick. Auch der Umfang des European Film Markets bleibe voraussichtlich auf dem Niveau der vergangenen Filmmesse. Es gebe zwar kein "Mega-Wachstum" wie bei den beiden vergangenen Ausgaben. "Da gibt es eine bestimmte Endlichkeit des Wachstums", sagte der Festivalchef. "Aber die Stabilität ist für uns ein positives Zeichen."

Nathalie Waehlisch (ddp)

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