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Kultur: FITNESS MIT FELSEN

Man kann es absurd finden, wenn Tatiana Trouvé massive Felsbrocken mit Vorhängeschlössern überzieht. Wo nur Stein ist, da will nichts hinaus und ganz sicher auch niemand hinein.

Man kann es absurd finden, wenn Tatiana Trouvé massive Felsbrocken mit Vorhängeschlössern überzieht. Wo nur Stein ist, da will nichts hinaus und ganz sicher auch niemand hinein. Doch fern solcher schieren Wahrheiten macht die Französin, die jüngst gleich auf mehreren Messen und Kunstereignissen wie der Biennale in Venedig vertreten war, ein charmantes Angebot: Sie lässt einen über Möglichkeiten nachdenken. Dass in dem Stein noch etwas anderes als Stein steckt oder das Mobiliar einer Wohnung mehr enthält als Holz, Lack und Schrauben.

Ihre Werke sind ein bisschen surreal und dennoch ganz gegenwärtig. Polder heißt eine Serie, in der es um Felsen oder selbst gebastelte Fitnessgeräte geht, die wie nutzlose Wesen herumstehen. Schräg, schön und seltsam lebendig. Eine Sprache, so eigen, dass plötzlich viele Blicke und Hoffnungen auf der 1968 geborenen Künstlerin ruhen.

Seit kurzem wird sie in Berlin von Johann König vertreten, den passenden Paukenschlag dazu gibt es Anfang Mai: Zum 4. Gallery Weekend präsentiert sich Tatiana Trouvé mit einer Ausstellung. Und wir entdecken hoffentlich einen neuen Zwischenraum. Christiane Meixner

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