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Förderpreis: Der ausgezeichnete Nachwuchs im Film

Mut, Eigenwilligkeit, Wandlungsfähigkeit und gute Geschichten: Beim Förderpreis Deutscher Film wurden vier Nachwuchstalente ausgezeichnet. Unter den Gewinnern: Timo Müller für "Morscholz", Heiko Martens für "Narrenspiel" und die Schauspieler Susanne Wolff sowie Markus Tomczyk.

Für seinen Heimatfilm "Morscholz" ist Regisseur Timo Müller am Mittwoch mit dem Förderpreis Deutscher Film in der Kategorie Regie ausgezeichnet worden. Der Film um eine Familie auf dem Land verfolge mutig sein Thema und löse Kontroversen aus, hieß es in der Begründung der Jury. "Ich danke der Jury für den Mut, diesen Film auszuzeichnen", sagte Müller bei der Preisverleihung. "Ist schon ein komisches Ding." Der Film erzähle keine Geschichte von A bis Z. "Der Zuschauer ist sehr stark zum Mitmachen aufgefordert." Der Regiepreis ist mit 30.000 Euro dotiert.

Schauspielerin und Jury-Mitglied Fritzi Haberlandt ("Freischwimmer") lobte Müllers Talent. "Es war von allen nominierten der eigenwilligste, schrägste und mutigste Film. Er ist sehr eckig, aber beeindruckend." Der mit einem Preisgeld von 10.000 Euro verbundene Drehbuchpreis ging an Heiko Martens für sein Beziehungsdrama "Narrenspiel". Es war sein erstes Drehbuch überhaupt, wie er bei der Preisverleihung verriet.

In "Narrenspiel" fährt ein junges Paar gemeinsam in Urlaub, um seine Beziehung zu retten. Als die beiden einen Anhalter mit einer Handpuppe mitnehmen, entwickelt sich die Geschichte in eine unheimliche Richtung. Schauspielerin Caroline Herfurth ("Das Wunder von Berlin") betonte in ihrer Laudatio die Bedeutung einer guten Geschichte: "Ein gutes Drehbuch ist für mich als Schauspielerin wie ein Aphrodisiakum - es macht Lust. Ohne eine gute Geschichte ist ein Schauspieler nichts."

Förderpreis für den ersten Filmdreh

Wie in jedem Jahr gab es auch diesmal wieder zwei mit je 5000 Euro dotierte Preise für die besten Nachwuchsschauspieler. Susanne Wolff wurde für ihre Wandlungsfähigkeit in den Filmen "Das Fremde in mir" und "Die Glücklichen" ausgezeichnet. Bei der Preisverleihung konnte sie wegen eines Theaterauftritts in Hamburg nicht teilnehmen.

Marcus Tomczyk erhielt den Förderpreis für männliche Schauspieler für seine Rolle als schizophrener Mensch in dem Fernsehfilm "Braams". "Markus Tomczyk gelingt es, die zwei Gesichter einer Persönlichkeit glaubwürdig und lebensnah darzustellen", erläuterte die Jury. Tomczyk, der bislang vor allem auf der Bühne zu sehen war, dankte seinem Team am Drehort für die Unterstützung: "Es war mein erster Film, meine ersten Dreharbeiten überhaupt."

Die Förderpreise wurden in diesem Jahr zum 20. Mal vergeben. Gestiftet wird er von der HypoVereinsbank, der Bavaria Film und dem Bayerischen Rundfunk. Neunzehn junge Filmemacher waren nominiert worden. Die Jury war prominent besetzt. Neben Haberlandt waren auch der Regisseur und Förderpreisträger von 2006, Marcus H. Rosenmüller ("Wer früher stirbt ist länger tot") sowie der Produzent Christian Becker dabei. (mpr/dpa)

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