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Kultur: Francisco Rabal: Tod in Bordeaux

So beginnen Märchen. Eigentlich hieß Francisco Rabal mit Nachnamen Valera und war Elektriker.

So beginnen Märchen. Eigentlich hieß Francisco Rabal mit Nachnamen Valera und war Elektriker. Aus dem kleinen Dorf Aguilas im Südosten Spaniens kam er mit knapp 20 Jahren nach Madrid, um in den Filmstudios Chamartin zu arbeiten. Ein Regisseur entdeckte in dem jungen Kabelträger ein verborgenes Talent, und Francisco Rabal wurde zu einem der bekanntesten und renommiertesten spanischen Schauspieler.

Rabal drehte mit der Crème de la Crème europäischer Regisseure. Besonders mit Luis Buñuel arbeitete er oft zusammen, für den er unter anderem in "Schöne des Tages" zusammen mit Stars wie Catherine Deneuve und Michel Piccoli vor der Kamera stand. Er filmte mit den italienischen Meistern Luchino Visconti und Michelangelo Antonioni, mit Claude Chabrol sowie mit seinem wilden Landsmann Pedro Almodóvar. In dessen Film "Fessle mich" spielt Rabal an der Seite von Antonio Banderas einen Regisseur. Seinen letzten großen Film drehte er vor zwei Jahren unter Regie von Carlos Saura: In "Goya in Bordeaux" stellt der alternde Mime den ebenfalls gealterten Maler dar - eine Rolle, für die er mit dem spanischen Goya-Preis ausgezeichnet wurde. Bereits 1984 war er in Cannes als bester Schauspieler geehrt worden. Doch sein Leben war nicht nur eitel Sonnenschein: Als bekennender Kommunist musste er im Franco-Spanien ins Gefängnis.

Am Mittwoch ist Francisco Rabal überraschend gestorben. Auf der Rückreise vom Filmfestival Montreal brach der Schauspieler während des Fluges zusammen. Die Maschine legte eine Zwischenlandung in Bordeaux ein, doch der herbeigerufene Notarzt kam zu spät. Francisco Rabal wurde 75 Jahre alt.

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