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Kultur: Gabi con carne - Für starke Geschmacksnerven

Tote Menschen, die in Spielfilmen herumliegen, sind ein Problem. Sie müssen weg - und zwar möglichst schnell.

Tote Menschen, die in Spielfilmen herumliegen, sind ein Problem. Sie müssen weg - und zwar möglichst schnell. In "Der talentierte Mr. Ripley" setzt Mr. Ripley einem von ihm erschlagenen Schnüffler einen Hut auf, torkelt pseudo-trunken mit ihm durchs Treppenhaus und entsorgt ihn mitsamt Auto. In "Kleine Morde unter Freunden" wird ein Mafioso erst in einem Koffer verstaut und später vergraben, wobei ihm zuvor - wenn die Erinnerung nicht täuscht - der Kopf abgesägt werden muss. In "3 Chinesen mit dem Kontrabass" greifen drei Freunde zum Küchengerät, um eine Leiche buchstäblich so lange zu zerkleinern, bis nichts mehr von ihr übrig ist. Eine Getreidemühle, mit der ansonsten die Körner für das Morgen-Müsli zubereitet werden, verwandelt eine tote Nachwuchs-Journalistin namens Gabi in einen zähflüssigen, Chili-con-Carne-artigen Eintopf, von dem natürlich auch einmal versehentlich gekostet wird. Kommentar: "Ein bisschen wenig Pfeffer drin". Das ist der makaberste Gag von Klaus Krämers Debütfilm - und fast schon der einzige. Gabi (Anna Maria Ondra) bricht sich bei einem Rendez-vous-Unfall das Genick. Verschwinden muss sie, weil ihr Verlobter (Boris Aljinovic) so drogen-benebelt von einer Party nach Hause kommt, dass er nicht mehr weiß, ob er mit ihrem Tod etwas zu tun hat. Außerdem an den Herdplatten: Jürgen Tarrach und Claudia Michelsen, auch Edgar Selge als Gaga-Obermieter schaut vorbei. Schön außerdem, dass Ilja Richter mal wieder eine größere Nebenrolle spielt. Er ist der Lover, der die Todesmühle auslöst und dafür vom Schicksal hart, aber gerecht gestraft wird. Ein netter Kurzfilm. Leider 88 Minuten lang.Central, CineMaxx Colosseum und Potsd. Platz

Kant, Kosmos, Marmorhaus, Moviemento

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