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Manfred Mohrs Pigmentdruck „P2200–1577“

© DAM Galerie

Galerie für digitale Kunst: Würfel im Kopf

Pionier der PC-Malerei: In der DAM Galerie zeigt Manfred Mohr einen Querschnitt durch sein Werk.

Nach wie vor ist die DAM Galerie ein Ort der Kunst, die auf rationalen Erkenntnissen ebenso basiert wie auf digitalen Mitteln der Produktion. Und Manfred Mohr, der hier Arbeiten aus diversen Jahrzehnten ausstellt (Preise: 3000–32 000 Euro), zählt ohne Frage zu ihren radikalsten Vertretern: Bereits in den sechziger Jahren entschied er sich für den Würfel als einzige geometrische Figur und Zentrum seines Interesses. Seitdem arbeitet sich der 1938 in Pforzheim geborene Künstler durch die unendlichen Varianten, die sich aus der Akkumulation dieses einen Körpers ergeben. Sein Werk verbindet Geraden und Farbflächen zu anziehend strengen Gebilden. Nun aber zieht in der Schau „Visuell, Musikalisch“ ein eigenartig chaotisches Element in Mohrs Kunst ein – als Irritation, die sich am Ende auch aus der dreidimensionalen Form der Körper und ihrer Bewegung im digitalen Raum ergibt.

Mohrs Werk basiert allein auf dem Würfel

Zu sehen sind leuchtende Formationen auf schwarzem Grund, entweder in bewegter Form auf dem Bildschirm oder erstarrt in Tinte auf Papier. Die buntfarbenen Fäden der neuen Arbeiten schlängeln sich in nervösen Bewegungen, ändern ihre Richtung, ergeben abstrakte Muster. Allerdings ist Mohr selbst bei diesen, so unakkurat daherkommenden Motiven nicht als Handzeichner tätig geworden: Die Strukturen entstehen im Computer auf der Basis einer immer komplexer werdenden Software.

Wie viele Würfel in den verschiedenen Serien zusammenkommen – dass Mohr seriell arbeitet, versteht sich fast von selbst –, lässt sich kaum zählen. Für die meisten Betrachter ist das allerdings auch unerheblich. „Visuell, Musikalisch“ experimentiert mit optischen und inhaltlichen Analogien. Für DAM ist dies die letzte Ausstellung am alten Ort. Mit Mohr schließen sich die Türen für einen Umzug, die neue Adresse will Galerist Wolf Lieser bald bekannt geben.

DAM Galerie, Neue Jakobstr. 6; Bis 30.7., Mi–Fr 13–18 Uhr, Sa 12–18 Uhr

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