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Gedenken: Berlin bekommt ein Homosexuellen-Mahnmal

Am 27. Mai wird das Denkmal für die Verfolgung der Homosexuellen während der NS-Zeit der Berliner Bevölkerung übergeben. Es soll gegenüber des Holocaust-Mahnmals stehen.

Das Denkmal für die in der NS-Zeit verfolgten Homosexuellen in Berlin wird am 27. Mai der Öffentlichkeit übergeben. Darauf haben sich jetzt Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU), Opferverbände und die Künstler verständigt. Als Standort für das vom Bundestag 2003 beschlossene und etwa 600.000 Euro teure Mahnmal wurde der südliche Rand des Berliner Tiergartens gegenüber dem Holocaust-Denkmal bestimmt.

Der Entwurf stammt vom dänisch-norwegischen Künstlerduo Michael Elmgreen und Ingar Dragset und sieht einen Kubus vor, der auf Stelen des gegenüberliegenden Holocaust-Mahnmals für die ermordeten Juden Europas Bezug nimmt. Durch ein Fenster, das schräg in eine Ecke des Kubus eingeschnitten ist, sieht der Betrachter die Filmprojektion einer scheinbar endlosen Kussszene eines gleichgeschlechtlichen Paares, im Zwei-Jahres-Rhythmus Männer oder Frauen.

Am Denkmal informiert ein erklärender Text über die Homosexuellenverfolgung in der NS-Zeit. Eine der zentralen Passagen dabei lautet: "Mit diesem Denkmal will die Bundesrepublik Deutschland die verfolgten und ermordeten Opfer ehren, die Erinnerung an das Unrecht wach halten und ein beständiges Zeichen gegen Intoleranz, Feindseligkeit und Ausgrenzung gegenüber Schwulen und Lesben setzen." In der NS-Zeit wurden Schätzungen zufolge 54.000 Homosexuelle verurteilt, etwa 7000 wurden in Konzentrationslagern ermordet. (mpr/dpa)

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