Gedenken: Trauerfeier für Foto-Künstler Becher

Mit einer Trauerfeier wird Nordrhein-Westfalen am 28. August in Düsseldorf von dem Fotokünstler Bernd Becher Abschied nehmen. Der 75-Jährige war Ende Juni während einer schweren Operation in Rostock gestorben. Nach bisheriger Planung werde Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) das Lebenswerk Bechers würdigen. Dies sagte Kulturstaatssekretär Hans- Heinrich Grosse-Brockhoff. Als weitere Redner bei dem Trauerakt in der Kunstsammlung NRW im Ständehaus (K21) seien unter anderem der Kunsthistoriker Werner Spies und Kunstsammlungs-Direktor Armin Zweite vorgesehen.

Bernd Becher hatte mit seiner Frau Hilla (72) zu den herausragenden Fotografen der Gegenwart gehört. Ihren künstlerischen Ansatz, Industrieanlagen sachlich-nüchtern zu fotografieren, gaben die Bechers an der Kunstakademie weiter. Zu ihren zahlreichen Schülern gehörten die Fotokünstler Andreas Gursky, Thomas Struth, Thomas Ruff, Axel Hütte und Candida Höfer. Vertreter dieser "Becher- Schule" zählen heute zu den weltweit renommiertesten und teuersten Fotokünstlern.

Mit Goldenem Löwen ausgezeichnet

Für ihren Beitrag zum deutschen Pavillon der Kunstbiennale in Venedig wurden Bernd und Hilla Becher 1990 mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet. Vor zwei Jahren zeigte das Ehepaar eine umfassende Retrospektive, deren internationale Tournee in der Kunstsammlungs-Dependance K21 in Düsseldorf begonnen hatte.

Über Jahrzehnte hinweg schufen Bernd und Hilla Becher mit ihren Bildern eine umfassende Dokumentation der Entwicklung von Industriebauten in Europa und den USA. Fördertürme, Hochöfen und Fabrikhallen und hielten sie in den verschiedenen Erscheinungsformen im Wandel der Zeit fest. In Bilderserien stellten sie auf diese Weise Typologien funktionaler Bauten dar. (mit dpa)