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Markus Lüpertz schreibt Gedicht an die Wand.

© dpa

Gedicht zum Welttag der Poesie: Bis dich ein Vers packt

Im Jahr 2000 hat die Unesco den 21. März zum Welttag der Poesie ausgerufen. Wir weisen in angemessener Form darauf hin..

Von Gregor Dotzauer

Es gibt Stunden, in denen. Und ganze Tage, die wie. Endorphinlos vergehst du. Sag ruhig: Dir fehlt Poesie.

Einmal ist dir, wie wenn schon. Im großen Zeh zuckt es, als sei. Doch stirnwärts erlahmst du. Möchtegernfeder bleibt Blei.

Ein Satz genügt, damit du. Ein einziges Wort, auf dass. Eine lebendige Silbe Gemäß dem dir eigenen Maß.

Der Geist schweift ab, obwohl du. Das Ohr wird taub, je mehr. Bis dich ein Vers packt. Ungläubig staunst du, woher.

Er spült den Gaumen, worauf Nun rechts, links, rundherum Die Nervenzellen feuern Mit Blitzen und Gesumm.

Der Dunst klärt auf, so dass dir im Mundwinkel Stück für Stück Ein feines Lächeln aufzieht. Von draußen lacht es zurück.

Seit dem Jahr 2000 hat die Unesco den 21. März zum Welttag der Poesie ausgerufen. Am heutigen Vorabend richtet die Berliner Literaturwerkstatt um 20 Uhr im Max-Liebermann-Haus am Brandenburger Tor eine Lesung mit den Lyrikern Enrique Falcón (Spanien), Ellen Hinsey (USA/Frankreich), Afrizal Malna (Indonesien), Anzhelina Polonskaya (Russland) sowie Jan Wagner (Deutschland) aus. Der Eintritt ist frei. Anmeldung ist erbeten unter info@stiftungbrandenburgertor.de

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