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Kultur: Geld und Glaube

Deutsche Stiftung Denkmalschutz fordert: „Rettet unsere Kirchen“

Es ist paradox: Neben prächtig aufgeputzten Rathäusern, Schlössern und Villen und Gelüsten, verlorene Paläste wieder aufzubauen, gibt es zahllose historische Gebäude, die sich in diesem Land dem Verfall entgegen gehen. „Ruinen schaffen ohne Waffen“, sagte man in der DDR dazu, und leider gibt es auch heute von Schleswig-Holstein bis nach Bayern Katastrophenfälle, darunter sehr viele bei Kirchen und Kapellen, auf die sich dieser Spruch anwenden lässt.

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz schlägt Alarm und hat jetzt die Aktion „Rettet unsere Kirchen“ ausgerufen. In allen Medien will sie nach den Worten des Vorstandsvorsitzenden der Stiftung, Gottfried Kiesow, auf die prekäre Lage hinweisen, in denen sich tausende Gotteshäuser, vor allem solche in ländlichen Gebieten und kleinen Städten, befinden. Sie will auch daran erinnern, dass seit Jahren die Mittel für Denkmalschutz und Denkmalpflege immer weiter zusammengestrichen werden.

Die Denkmalstiftung wirbt in den kommenden Wochen nicht nur für privates Engagement, sondern auch um die Hirne und Herzen der Politiker. Daher richtet sie im kommenden Jahr in Berlin eine Repräsentanz ein, um von hier aus besser als bisher mit Abgeordneten, Ministern und Beamten ins Gespräch zu kommen.

Auf die Frage, wie sich Bundespräsident Horst Köhler, der Kraft seines Amtes Schirmherr der Denkmalstiftung ist, der Problematik stellt, gab es bei der Verkündung der Werbeaktion in der Johanneskirche in Berlin-Moabit kurzes Nachdenken und das Versprechen, ihn auf die gravierenden Mangelerscheinungen auf diesem Gebiet hinzuweisen und für das historische Erbe einzunehmen.

Informationen über die Aktion „Rettet unsere Kirchen“ unter www.denkmalschutz.de oder bei der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Koblenzer Straße 75, 53177 Bonn, Telefon 0228/957380.

Helmut Caspar

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