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Goldene Kamera: "Wut" als bester Film ausgezeichnet

Bei der Verleihung der 42. Goldenen Kamera wurden Corinna Harfouch und Edgar Selge als beste Schauspieler ausgezeichnet. Höhepunkt der ZDF-Gala war der Ehrenpreis für das Lebenswerk von Lilo Pulver

Berlin - Lilo Pulvers Auftritt kam beim Publikum besonders gut an. "Hier bin ich wieder, himmelhoch jauchzend und aufgewühlt durch diese hohe Auszeichnung", sagte die Schweizerin, die im eleganten lila Kostüm auf der Bühne erschien. In ihrer Rede erinnerte sie an ihren verstorbenen Mann, ihre Tochter und auch an Regisseur Kurt Hoffmann, mit dem sie zehn Filme drehte. Sie bedankte sich bei allen, die sie in ihrer langen Karriere "unterstützt, ermutigt und getröstet" haben. "Wir lieben dich alle", sagte Horst Janson, mit dem Pulver in den 70er Jahren in der "Sesamstraße" spielte.

Daneben kamen einige Größen des amerikanischen Entertainments eine Trophäe. US-Schauspielerin Eva Mendes überreichte ihrem Hollywood-Kollegen Nicolas Cage den Preis in der Kategorie "Film International". Ex-James-Bond Pierce Brosnan erhielt von der Fernsehzeitschrift "Hörzu" eine "Green Camera" für sein Umweltengagement.

No Angels ehren Lionel Richie

Lionel Richie (57, "Hello") bekam von der wiedervereinten Castingband No Angels die Trophäe für sein musikalisches Lebenswerk. "Das ist wirklich eine Ehre", sagte der US-Sänger. Dass Edgar Selge (58), bekannt als einarmiger Fernsehkommissar aus dem "Polizeiruf 110", von der Jury als bester Schauspieler gewählt wurde, war für manche Kritiker eine Überraschung angesichts von Konkurrenten wie Ulrich Mühe und Christian Berkel. Preisträgerin Corinna Harfouch (52, "Eva Blond"), die sich gegen Andrea Sawatzki und Nadja Uhl durchsetzte, meinte: "Ich habe wirklich nicht damit gerechnet." Ebenfalls überrascht wurde Nachwuchsstar Anna Fischer ("Lichter"), die die Lilli Palmer & Curd Jürgens Gedächtniskamera bekam.

Simon Rattle, Chefdirigent der Berliner Philharmoniker, wurde für seine Jugendarbeit mit einem Spezialpreis "Integration" geehrt. Die Laudatio hielt Bassbariton Thomas Quasthoff. Als besten Film zeichnete die Jury das viel diskutierte ARD-Integrationsdrama "Wut" aus. Als bestes Polit-Magazin wurde "Frontal 21" (ZDF) gekürt. Kabarettist Mathias Richling hielt seine Laudatio als Stoiber-Parodie und erntete dafür viele Lacher.

Wiedersehen mit "Boot"-Veteranen

Ein Wiedersehen 25 Jahre nach der Premiere feierten die Darsteller aus Wolfgang Petersens Kinoklassiker "Das Boot", darunter die Schauspieler Jürgen Prochnow, Otto Sander und Martin Semmelrogge. Die Filmemacher erhielten eine Goldene Kamera für das cineastische Jubiläum. "Na Männer, nach 25 Jahren nochmal zum Appell", so rief Prochnow die Mitwirkenden auf die Bühne. Moderator Thomas Gottschalk hatte den in Hollywood erfolgreichen Schauspieler mit den Worten vorgestellt: "In seinem Haus gibt es die besten deutschen Rouladen."

Nach der Show tischte Spitzenkoch Dieter Müller bei der Party für die Gäste im Axel-Springer-Haus auf. Für Gesprächsstoff sorgte neben der Goldenen Kamera auch der WM-Krimi der deutschen Handballer, die ins Finale eingezogen sind. Dabei war Moderator Waldemar Hartmann einer der wenigen Gäste, die etwas von der Sportart verstanden und sich an den WM-Sieg 1978 erinnern konnten. Er sei früher Kreisläufer gewesen, verriet Hartmann. (tso/ddp)

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