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Grimme Online Award: Sieben Web-Angebote ausgezeichnet

Ein Blog gegen Rechtsradikalismus, die Krankengeschichte einer Betroffenen oder ein Video-Portal über das Leben älterer Menschen - die sieben Preisträger des Grimme Online Awards sind vielfältig. Dennoch vermisste die Jury ein breiteres Angebot im Netz.

Der Grimme Online Award wird in diesem Jahr für sieben Web-Angebote vergeben, darunter "Störungsmelder", "WDR Mediathek regional" oder die "kids-hotline". Aus 19 Nominierungen wählte die Jury die besten Websites in den Kategorien "Information", "Wissen und Bildung", "Kultur und Unterhaltung" sowie "Spezial" aus, teilte das Adolf-Grimme-Institut (Marl) mit.

Sieger des Publikumspreises, über den das Netz-Publikum entscheidet, wurde "Sandra Schadek - ALS", in der die Betroffene über ihre Krankheit Amyotrophe Lateralsklerose berichtet, die tödlich verläuft. Die Preise wurden im Rahmen des Medienforums am Abend in Köln überreicht.

In der Kategorie "Information" ging der Preis an die Seite "Störungsmelder", die journalistische Qualitätsmaßstäbe setze bei der Auseinandersetzung mit dem gesellschaftspolitisch relevanten Thema Rechtsradikalismus und Rechtsextremismus an. In derselben Kategorie wurde auch die "WDR Mediathek regional" ausgezeichnet, die "hervorragende Lösungsansätze" biete, um Nutzern mehrere Zugangswege zum Inhalt zu eröffnen. Das sei längst nicht Standard, da wertvolle Inhalte im Internet häufig nur umständlich zu erschließen seien, so die Jury.

Web-Reportagen und Bildungsangebote Mangelware

In der Rubrik "Wissen und Bildung" wurde "zeitzeugengeschichte.de" ausgezeichnet für ein Angebot, bei dem Jugendliche die Erinnerungen und Erfahrungen der sonst im Web wenig präsenten älteren Generation in Videobeiträgen aufzeichnen und archivieren. In derselben Kategorie überzeugte die "kids-Hotline", ein Beratungsangebot für Jugendliche "zu allen nur erdenklichen Fragen". Es werde in schützender Form präsentiert und sensibel moderiert.

Das Musikportal "Intro.de" sowie "Literaturport" erhielten den Online-Preis in der Kategorie "Kultur und Unterhaltung". Ein "Spezial" ging an das Web-TV-Angebot "Hobnox.com". Bei Bekanntgabe der Preise kritisierte die Jury zugleich, dass Web-Reportagen sowie nutzerfreundliche Bildungs- und Lernangebote noch Mangelware seien. (nim/dpa)

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