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Günter Grass: "Ich muss dazu stehen"

Der wegen seiner Vergangenheit in der Waffen-SS unter Druck geratene Schriftsteller Günter Grass rechnet noch mit längerer Kritik an seinem Verhalten.

Hamburg - "Ich muss dazu stehen und mir noch lange diese Vorwürfe anhören", sagte Grass in einem am Dienstagabend ausgestrahlten ARD-Interview. Zu der Kritik, dass er sich erst nach mehr als 60 Jahren öffentlich zu seiner Mitgliedschaft in der Waffen-SS geäußert habe, verwies Grass auf sein neues Buch "Beim Häuten der Zwiebel". Daran habe er drei Jahre gearbeitet und sich mit dem Thema beschäftigt. Alle weiteren Erklärungen blieben hinter den Aussagen des Buches zurück.

Grass sagte, er sei erst jetzt in der Lage gewesen, sich so zu seiner Vergangenheit zu äußern. "Wer richten will, mag richten", fügte er hinzu. Ein Teil der jetzt geäußerten Vorwürfe habe aber auch mit Aburteilung zu tun. Sein Lebensweg nach dem Zweiten Weltkrieg werde in Frage gestellt. Dieses Leben sei jedoch auch von Scham über seine Vergangenheit geprägt gewesen. (tso/ddp)

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