zum Hauptinhalt

Kultur: Hamburg begeistert die Opernwelt Auch Berlin schneidet gut bei den Kritikern ab

Ein nettes Geschenk zum Abschied: Nach acht Jahren hat Ingo Metzmacher die Hamburgische Staatsoper verlassen – und ist rückblickend von den deutschen Musikkritikern geehrt worden. Beim alljährlichen Ranking der Fachzeitschrift „Opernwelt“ honorierten die 50 befragten Fachleute den unermüdlichen Einsatz des Dirigenten und seiner Intendanten Louwrens Langevoort sowie Albin Hänseroth für die Moderne und das zeitgenössische Regietheater: Die Hamburger dürfen sich nun „Opernhaus des Jahres 2005“ nennen.

Ein nettes Geschenk zum Abschied: Nach acht Jahren hat Ingo Metzmacher die Hamburgische Staatsoper verlassen – und ist rückblickend von den deutschen Musikkritikern geehrt worden. Beim alljährlichen Ranking der Fachzeitschrift „Opernwelt“ honorierten die 50 befragten Fachleute den unermüdlichen Einsatz des Dirigenten und seiner Intendanten Louwrens Langevoort sowie Albin Hänseroth für die Moderne und das zeitgenössische Regietheater: Die Hamburger dürfen sich nun „Opernhaus des Jahres 2005“ nennen. Ein schöner Erfolg für die vor Ort stets umkämpfte ästhetische Linie des Teams um Metzmacher – und eine hohe Hürde für seine Nachfolgerin, die Dirigentin Simone Young. Berlin darf sich dagegen freuen: Im Herbst 2007 übernimmt der unerschrockene Maestro Metzmacher das Deutsche Symphonie- Orchester von Kent Nagano.

War die Opernsituation in der Hauptstadt bei der Saisonbewertung in den letzten Jahren immer zum „Ärgernis des Jahres“ geworden, schnitten die drei Berliner Häuser in dem am Freitag erscheinenden Jahrbuch der „Opernwelt“ diesmal erstaunlich gut ab: Der Musikchef der Komischen Oper, Kirill Petrenko, wurde in der Kategorie „Dirigent des Jahres“ nur knapp von Pierre Boulez auf den zweiten Platz verwiesen. Die Chöre der Komischen Oper sowie der Staatsoper singen nach Meinung der hauptberuflichen Rezensenten in der Spitzengruppe mit (nur die Stuttgarter Choristen erhielten mehr Nennungen), Daniel Barenboims Staatskapelle konnte sich abermals mit klarem Vorsprung als „Opernorchester des Jahres“ durchsetzen. Und noch ein Berliner darf sich über eine Ehrung freuen: Hans Neuenfels, seit 1982 prägender Regisseur der Ära Götz Friedrich an der Deutschen Oper, heimste viel Lob ein für seine Inszenierung von Schostakowitschs „Lady Macbeth von Mzensk“ an seinem neuen Stammhaus, der Komischen Oper.

Vom Nationalen zum Internationalen weitet sich der Blick der Kritiker, wenn es um Sänger und Sängerin der Saison geht: Dass Rolando Villazon nicht nur in stimmlicher Hinsicht unwiderstehlich ist, bewies der Mexikaner bei der TV-Übertragung der Salzburger „Traviata“, als er auf charmanteste Weise den Zuschauern die Handlung erklärte. Bei den Damen wurde nicht Villazons Bühnenpartnerin Anna Netrebko every critic’s darling, sondern Nina Stemme, die zuletzt als fulminante Isolde in Bayreuth bejubelt wurde. Meistgenannter Nachwuchs-Künstler ist übrigens Pavol Breslik vom Berliner Staatsopern-Ensemble.

Richtig geärgert haben sich die professionellen Beobachter über den Trend, Filmemacher als Opernregisseure zu verpflichten: Das Ergebnis sei im Fall von Doris Doerries Münchner „Rigoletto“ oder den Berliner Produktionen des „Parsifal“ (Staatsoper, Bernd Eichinger) und „Aus einem Totenhaus“ (Deutsche Oper, Volker Schlöndorff) einfach zu dürftig, befanden die Kritiker.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false