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Kultur: Heimat Bagdad

Filme aus dem Herzen der Finsternis

Sie heißen Adel, Ausama und Saif. Sie sind Anfang 20 und leben in Bagdad. Und sie sind die Produzenten der wahrscheinlich traurigsten Seifenoper der Welt. Seit ein paar Monaten stellen die drei Studenten regelmäßig selbstgedrehte Zwei- bis Drei-Minuten-Filme über ihren Alltag in der irakischen Hauptstadt ins Netz, knapp 50 Episoden sind inzwischen unter www.hometownbaghdad.com abrufbar. Letztlich geht es in allen Folgen um den Krieg, weil sich auch das Leben ihrer Macher nur um diesen Krieg dreht. Um Adels Heavy-Metal-Band etwa, von der nichts übrig geblieben ist außer ein paar Zetteln mit traurigen Texten, weil der Drummer längst nach Syrien geflohen ist und der Sänger nach Jordanien. Oder um Saifs Universität, vor der ein bizarrer Betonsockel aus dem Bürgersteig ragt, seit hier eine Bombe einen Studenten zerfetzt hat, dessen Überreste sich nicht mehr vom Boden abwaschen ließen. „Das ist die Realität hier“, sagt Adel am Ende des Films. „Willkommen in Bagdad.“ müh

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