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HIT Parade: Alex C. feat. Yass

Diese Woche auf Platz 4 mit: „Du hast den schönsten Arsch der Welt“

Er besteht aus zwei halbkugelförmigen Hälften am unteren Ende des Rumpfs, aus mehreren großen Muskeln und etwa einem Drittel Fett. Okay, kurz nach den Feiertagen vielleicht zwei Drittel Fett. Der Gluteus, zu Deutsch Hintern, ist schon wegen seiner unmittelbaren Nachbarschaft zu den Geschlechtsorganen mit erotischer und moralischer Bedeutung überladen, unsere Sprache findet hier eines ihrer kreativsten Assoziationsfelder.

Der Produzent Alex Christensen nähert sich dem Thema ohne Umschweife. Der „Arsch“, dem er von Sängerin Yasmin Knock huldigen lässt, ist zwar laut Songzeile „eine Seele, die zu mir spricht“ – aber es geht doch klar um die Physis und darum, wie man sich ihr nähert. Und das mit dem sprachlichen Schliff eines Porno-Dialogs. So wie man bei einem Porno nicht erwartet, dass am Ende geheiratet wird, erwartet man von Christensen, dem Grandseigneur des norddeutschen Kirmes-Techno, nichts anderes als repetitives, penetrantes Gewummer.

Sein „Arsch“ wird zum Après-Ski die Hütten beben lassen und demnächst sicher oft im Karneval gespielt, für alle, denen nach dem zwölften Bier die Anmachsprüche nicht mehr ganz so locker über die Lippen kommen. Jürgen Drews, der lange im Ruf stand, ein geliftetes Gesäß zu besitzen, sagte einmal über solche Ballermann-Hits: Sie funktionieren, „wenn du mitbölken kannst. Einmal hören und sagen, Gott, ist das scheiße“. In England würde man sagen: „A pain in the ass.“ Im Kopf tut das natürlich auch weh. Vorausgesetzt, da ist etwas, das Schmerz empfinden kann. Ralph Geisenhanslüke

Ralph Geisenhanslüke

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