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Holocaust: NS-Archiv wird geöffnet

Voraussichtlich von diesem Herbst an können Forscher das Holocaust-Archiv des Internationalen Suchdienstes im hessischen Bad Arolsen nutzen. Bisher hatten nur NS-Opfer und ihre Angehörigen Zugang zu den 30 Millionen Dokumenten.

Bad Arolsen - Die elf Staaten, denen das Archiv untersteht, einigten sich auf allgemeine Zugangsregelungen. Die Öffnung des Archivs war im vergangenen Jahr beschlossen worden. Italien, Griechenland, Luxemburg, Belgien und Frankreich müssen die entsprechenden Papiere noch ratifizieren. Deutschland, Israel, die Niederlande, Polen, Großbritannien und die USA haben dies bereits getan.

Bisher hatten nur NS-Opfer und ihre Angehörigen Zugang zu den 30 Millionen Dokumenten über die Verbrechen und Opfer des Nationalsozialismus. Unter anderem wird in Bad Arolsen "Schindlers Liste" aufbewahrt - jene Namensliste, mit der der Unternehmer Oskar Schindler 1200 Juden vor der Ermordung in Auschwitz bewahrte. Künftig sollen auch Historiker die Unterlagen sehen können - in der Regel elektronisch oder als Kopie. Die Nutzer müssen sich verpflichten, persönliche Informationen vertraulich zu behandeln.

Alle Daten des Archivs werden derzeit digitalisiert, um sie nach der Ratifizierung an alle elf Vertragsstaaten zu übermitteln. Eine Sprecherin des Suchdienstes sagte, Staaten, die den Öffnungsbeschluss bereits ratifiziert haben, könnten die Daten vorab bekommen, damit sie sich technisch auf die Öffnung vorbereiten können. Anfragen dazu gebe es aus den USA und aus Israel. (tso/dpa)

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