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Homer als IM: Petras-Uraufführung am Maxim Gorki Theater

Gemeinsam mit dem Schauspieler Thomas Lawinky, der wegen seiner Stasi-Vergangenheit im letzten Jahr Aufsehen erregt hatte, bringt Petras ein Stück über die Erfahrungen Lawinkys mit der Staatssicherheit auf die Bühne.

Berlin - Homer war in seiner Jugend Inoffizieller Mitarbeiter der Staatssicherheit (Stasi) und trifft sich nach langer Zeit mit seinem ehemaligen Führungsoffizier Kevin in einem heruntergekommenen Hotelzimmer wieder. Das ist die Ausgangssituation in dem neuen Stück "mala zementbaum" von Armin Petras und Thomas Lawinky, das am 9. Februar am Berliner Maxim Gorki Theater uraufgeführt wird. Regie führt der Regisseur und Schauspieler Milan Peschel, der zuletzt in dem Kinofilm "Netto" große Aufmerksamkeit gefunden hat. Petras ist Intendant des Gorki Theaters.

Beide haben gemeinsam das Theaterstück über die Stasi- Vergangenheit des Darstellers geschrieben. Es gehe in dem Stück ausdrücklich nicht um den Theaterskandal um Lawinky, sondern um seine Erfahrungen mit der DDR-Staatssicherheit, erklärte das Gorki-Theater zu dem neuen Projekt. Der Schauspieler hatte im vergangenen Februar während einer Vorstellung am Frankfurter Schauspiel dem Kritiker Gerhard Stadelmaier einen Notizblock entrissen.

"Er ist ein Exhibitionist", sagte Petras über Lawinky, "aber dadurch können viele Leute überhaupt etwas über das Stasi-Thema von innen heraus erfahren." Lawinky, der seit seiner Entlassung nach dem Skandal bei keiner Theaterpremiere auf der Bühne gestanden habe, wolle in dem Vierpersonenstück sich selbst spielen. Petras und Lawinky hätten unter Verwendung von autobiografischem Material "ein Stück über den Umgang mit dem gelebten Leben geschrieben", heißt es in der Premieren-Ankündigung des Theaters. "Das Verdrängte kommt sowieso wieder, irgendwann." (tso/dpa)

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