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Humboldt-Universität: Reich-Ranicki wird Ehrendoktor

Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki erhält die Ehrendoktorwürde der Berliner Humboldt-Universität. HU-Präsident Markschies sprach von einer "historischen Verantwortung".

Berlin - Damit ehre die Hochschule nicht nur einen großen Kritiker und Förderer der deutschen Literatur, sondern bekenne sich im Vorfeld ihres 200. Jubiläums "zu ihrer historischen Verantwortung wie Schuld", sagte Präsident Christoph Markschies. Die Friedrich-Wilhelms-Universität zu Berlin, deren Rechtsnachfolge die HU für sich beansprucht, hatte Reich-Ranicki im Jahre 1938 wegen dessen jüdischer Herkunft die Zulassung zum Studium verweigert.

Dem 86-Jährigen soll seine insgesamt neunte Ehrendoktorwürde am 16. Februar verliehen werden. Er ist unter anderem Ehrendoktor der Freien Universität Berlin. Die Laudatio hält der emeritierte Germanistik-Professor Peter Wapnewski.

Reich-Ranicki wuchs in Berlin auf. In der Nazizeit wurde er verhaftet und nach Polen deportiert. Erst 1958 kehrte Reich-Ranicki nach Deutschland zurück. Er war Literaturkritiker renommierter Zeitungen wie "Die Zeit" und "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Einem breiten Publikum wurde er durch die Fernsehsendung "Das literarische Quartett" bekannt. (tso/ddp)

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