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Kultur: Ich dich auch

Glück II: die Teenie-Komödie „Zum Glück geküsst“

Stereotypen sind heikel, aber lustig. Komödien leben davon ebenso wie Märchen. Erst recht das Kino – wenn es die Komödie mit dem Märchen verbindet.

Donald Petries „Zum Glück geküsst“ erzählt in seiner Love-Story um zwei junge New Yorker erst von Hans im Pech und Glücksmarie, und auch Aschenputtel und der Froschkönig sind, zumindest motivisch, mit von der Partie. Ashley (Lindsay Lohan) hat bisher immer Glück gehabt, Jake (Chris Pine) dagegen wird seit seiner Schulzeit vom Pech verfolgt. Doch es braucht bloß einen ersten Kuss auf einer Party, und schon sind beider Schicksale vertauscht. Ashley verliert wenige Sekunden später ihren Job, bei Jake klappt plötzlich alles. Wer ist bereit, aus Liebe für den anderen auf sein Glück zu verzichten? Aus dieser Frage entwickelt der Film, so simpel die Story ist, eine mitreißende Dynamik.

Doch bis es so weit ist, dauert es, leider. Langatmigkeit und zumeist flache Situationskomik dominieren zunächst, und auch die Slapstick-Einlagen landen daneben. Dem Pechvogel Jake, der Manager einer englischen Boygroup werden möchte, passieren gleich dermaßen viele Unglücke, dass spätestens das dritte in Folge schrecklich vorhersehbar ist. Beim Versuch, einem bekannten Musikproduzenten ein Tape zuzustecken, muss Jake sich nach seinem in eine Pfütze gefallenen Rucksack bücken, dabei reißt seine Hose. Er rennt dem Produzenten hinterher, reißt dabei eine Inline-Skaterin um, die auf ihn fällt – und, richtig, nun rutscht ihm auch noch die Hose runter.

Lindsay Lohan überzeugt zunächst eher als ihr Filmpartner – nicht weil sie die bessere Schauspielerin ist, nur das Drehbuch geht mit den glücklichen Zufällen freundlicher und vor allem humorvoller um. Dennoch harmonieren die beiden dann als Hans im Glück und Pechmarie besser. Wie schön etwa, wenn einer, der das Unglück kennt, seinem Liebling einen Erste-Hilfe-Rucksack schenkt? Merke: Das größte Glück ist es, einander gefunden zu haben, das Happyend kommt dann ganz von allein.

In zwölf Berliner Kinos; OV im Cinestar SonyCenter

Sarah Hofmann

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