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Kultur: "Ich kaufe nur Dinge, mit denen ich mich beschäftigen kann"

"Dreißig Jahre ist es her, daß wir anfingen, mit Kunsthandwerk des Jugendstils zu handeln", resümiert Ulrich Gronert und blickt auf die Ausstellungsstücke seines Geschäftes in der Giesebrechtstraße.Hier hat er mit seiner Frau Ursel zum Jubiläum eine Ausstellung zusammengetragen, deren Exklusivität mit den großen Kunstgewerbemuseen Schritt halten kann.

"Dreißig Jahre ist es her, daß wir anfingen, mit Kunsthandwerk des Jugendstils zu handeln", resümiert Ulrich Gronert und blickt auf die Ausstellungsstücke seines Geschäftes in der Giesebrechtstraße.Hier hat er mit seiner Frau Ursel zum Jubiläum eine Ausstellung zusammengetragen, deren Exklusivität mit den großen Kunstgewerbemuseen Schritt halten kann.Denn längst hat das Ehepaar das Spektrum seines Angebots erweitert: Es reicht vom Porträt Friedrichs III., Kurfürst von Brandenburg, um 1690, über Goldschmiedewerke des 19.Jahrhunderts bis zu schwedischem Kunstglas der 50er Jahre.Der beiden liebstes Kind: Porzellan der Königlich Preußischen Porzellanmanufaktur (KPM) aus dem 18.und 19.Jahrhundert, für das sie sich international als Fachleute einen Namen gemacht haben.

Die Lektüre des wissenschaftlich aufbereiteten Kataloges ist aufschlußreich und spiegelt Ulrich Gronerts Devise wider: "Ich kaufe nur Dinge, mit denen ich mich beschäftigen kann." Dieser Neugier ist es zu verdanken, daß der Berliner Goldschmied und Zeitgenosse Schinkels, Johann George Hossauer, wiederentdeckt wurde.Die Ausstellung zeigt mehrere Stücke von ihm, unter anderem einen Weinkühler in Gestalt des Medici-Kraters von 1837, den Friedrich Wilhelm III.Ernst August Herzog von Cumberland im gleichen Jahr schenkte.Anlaß war dessen Inthronisierung zum König von Hannover.

Die zweite Frau des preußischen Königs ist ebenfalls zu finden: Ein von der KPM auf Porzellan gemaltes Porträt der Auguste Fürstin von Liegnitz nach einem Gemälde Wilhelm Schadows.Das Original von Schadow erregte auf der Berliner Akademieausstellung 1826 wegen der Lieblichkeit der Dargestellten einiges Aufsehen.In den Kriegswirren verlorengegangen, ist die Farbigkeit des Porträts nun nur noch durch das vorhandene Exemplar der KPM bekannt.Auch wenn es immer schwieriger wird, ausgesuchte Stücke zu finden, bleiben Ursel und Ulrich Gronert optimistisch: "Wir halten die Fahne des Kunsthandwerks hoch - wenigstens die nächsten 30 Jahre."

Ulrich Gronert Kunsthandel, Giesebrechtstraße 10, Montag bis Freitag 15-18 Uhr, Sonnabend 11-14 Uhr.Verkaufsausstellung im Gutshaus Steglitz, bis 15.November, Sonnabend und Sonntag 11-20 Uhr, Montag bis Freitag 15-20 Uhr.

ANNA-LOUISE HÜBNER

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