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"Idomeneo": Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Mit Sicherheitsmaßnahmen hat die Polizei die Wiederaufnahme der umstrittenen Inszenierung der Mozart-Oper "Idomeneo" vorbereitet. Mit Spürhunden suchten die Beamten nach verdächtigen Gegenständen.

Die Wiederaufführung am Abend in der Deutschen Opfer sollte unter "angemessenen, aber diskreten Sicherheitsvorkehrungen" stattfinden, sagte ein Polizeisprecher in Berlin. Am Nachmittag wurden unter anderem Metalldetektoren an den Eingängen des Gebäudes aufgebaut.

Nach Polizeiangaben lagen bis zum späten Nachmittag keine Hinweise auf eine Gefährdung der Aufführung oder der Besucher vor. Es gebe "nichts, was Anlass zur Besorgnis darstelle", betonte der Sprecher. Seinen Angaben zufolge wurden zwei Demonstrationen gegen die Aufführung angemeldet, deren Teilnehmerzahlen aber im einstelligen Bereich lägen.

Abgetrennte Köpfe auf der Bühne

Die Inszenierung von Regisseur Hans Neuenfels war von Intendantin Kirsten Harms im September vom Spielplan genommen worden, nachdem das Berliner Landeskriminalamt in einer Gefahrenanalyse von einer möglichen Bedrohung der Aufführung durch Islamisten ausgegangen war. In Neuenfels' Schlussszene trägt der kretische König Idomeneo die abgetrennten Köpfe von Poseidon, Jesus, Buddha und Mohammed auf die Bühne.

Konkrete Hinweise auf eine Bedrohung gab es aber nicht. Zu diesem Ergebnis kamen Experten auch in einer zweiten Analyse, nach der sich Intendantin Harms Ende Oktober dann für eine Wiederaufnahme der Inszenierung entschied. Die Absetzung war bei Künstlern und Politikern umstritten und löste ein weltweites Medienecho aus. Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) hatte den Teilnehmern der Islamkonferenz im September einen gemeinsamen Besuch der Oper vorgeschlagen. Einige muslimische Verbände sagten jedoch bereits ab. (tso/ddp)

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