zum Hauptinhalt
Ein Mann, ein Tattoo. Vin Diesel ist in Hollywood mittlerweile eine Bank.

© Paramount

Im Kino: "XXX 3" mit Vin Diesel: Geheimagent im Muskelshirt

Verfolgungsjagden, Schießereien und Martial Arts. Vin Diesel kehrt als Actionheld Xander Cage zurück ins Kino. Im Schlepptau hat er eine Truppe durchgeknallter Adrenalinjunkies.

Von Andreas Busche

Testosteron-Festspiele der Funsport-Olympioniken. „XXX: The Return of Xander Cage“, das nächste Sequel, auf das die Welt nicht gewartet hat, hat weniger Ähnlichkeiten mit einer Hollywoodproduktion als mit den Imagefilmen eines bekannten Getränkeherstellers mit dem roten Taurus im Logo. Xander Cage, gespielt von Vin Diesel, ist eine Art XXL-Bond im postideologischen Zeitalter. „Es gibt keine Patrioten mehr, nur noch Tyrannen und Rebellen“ lautet sein Arbeitssethos. Ein Extremsport-Aficionado, Hochleistungsathlet und Agent wider Willen im „Triple X“-Eliteprogramm des US-Geheimdienstes.

Das Jobprofil seines Wunschteams beschreibt er seiner neuen Vorgesetzten (Toni Collette) programmatisch mit „The Good, the Weird and the completely Insane“. Was im Klartext heißt: Xanders Mitstreiter sind ein irischer Stuntfahrer und Carambolage-Weltrekordhalter, eine punkige Scharfschützin mit Nerven aus Stahl und ein Techno-DJ mit Nahkampf-Ausbildung. Eine Kombination, die ins Blut geht wie ein Wodka Red Bull.

Am Ende der Schlacht einfach dope aussehen

Der Auftrag dieser zusammengewürfelten Truppe Adrenalinjunkies ist so einfach wie für den weiteren Verlauf der Handlung unerheblich. Agent Triple X und sein Team sollen einer Gruppe Terroristen eine kleine Wunderwaffe namens Pandoras Box abnehmen, mit deren Hilfe man den weltweiten Satellitenverkehr kontrollieren kann. Doch die Motivation für Verfolgungsjagden, Schießereien und Martial-Arts-Action ist in „XXX: The Return of Xander Cage“ ohnehin fadenscheinig. Worum es tatsächlich geht, bringt Samuel L. Jackson einmal auf den Punkt: Man muss am Ende der Schlacht einfach dope aussehen.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

Vor fünfzehn Jahren hatte Diesel seinen bislang einzigen Auftritt als Xander Cage – damals noch eine nebensächliche Rolle in einer wenig bemerkenswerten Filmografie. Inzwischen ist Diesel dank der „Fast and Furious“-Reihe und seiner Rolle als sprechender Baum in „Guardians of the Galaxy“ in zwei der erfolgreichsten Franchises der vergangenen Jahre vertreten. „The Return of Xander Cage“ orientiert sich vage an der „Fast and Furious“-Formel – diesmal erweist sich Diesels Sidekick Dwayne Johnson allerdings als unersetzlich. Leider erreicht Regisseur D.J. Caruso auch nicht die Finesse und Selbstironie des Vorbilds.

Und natürlich muss man den Credit-Hinweis, „The Return of Xander Cage“ basiere auf „Charakteren“ als blanke Koketterie verstehen. Der Film ist knallhart konzipiert wie ein Unterhaltungsprodukt, das den Weltmarkt flächendeckend bedienen soll. Fürs chinesische Publikum wurden der Popstar Kris Wu und Martial-Arts-Ikone Donnie Yen gecastet, Tony Jaa lockt die Kampfsportfans, der indische Star Deepika Padukone holt die Bollywood-Fraktion ab und Neymar schafft mit seinem Cameo den Crossover zum Fußball. So viel kulturelle – und ökonomische – Vielfalt gibt es in Hollywood nicht alle Tage.

In 19 Berliner Kinos, OV: Cineplex Alhambra, Cineplex Neukölln Arcaden, CineStar Sony Center, CineStar Imax, UCI Kinowelt Colosseum

Zur Startseite