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Kultur: Im Stadtmuseum

Für Kunsttransporteure müssen die letzten Tage die Hölle gewesen sein. Nicht nur drei Kunstmessen waren zu beliefern, nein, auch die Galerien überbieten sich gegenseitig mit ihrem Ausstellungsprogramm.

Für Kunsttransporteure müssen die letzten Tage die Hölle gewesen sein. Nicht nur drei Kunstmessen waren zu beliefern, nein, auch die Galerien überbieten sich gegenseitig mit ihrem Ausstellungsprogramm. Wichtige Sammler und Kuratoren kommen zum Art Forum nach Berlin, da will sich jeder von seiner besten Seite präsentieren. Im Gegensatz zum konzentrierten Messestand bieten die Galerien teils ausufernde Installationen in riesigen Dimensionen: Auf mehreren Stockwerken bespielt etwa Matthias Arndt rund 800 Quadratmeter in der Zimmerstraße. Genug Platz für die erste Einzelausstellung der japanischen Altmeisterin Yayoi Kusamas in Berlin sowie einer Film Lounge, wo der neue Film „Shroud“ des Künstlerpaares Muntean / Rosenblum zu sehen ist (bis 18. Nov.). Unbedingt sehenswert in der Zimmerstraße sind auch die Ausstellungen von Rebecca Morris (Barbara Weiss, bis 10. Okt.), Rosa Loy (Wilma Tolksdorf, bis 31. Okt.) und von dem amerikanischen Recycling-Großmeister Dan Peterman (Klosterfelde, bis 28. Okt.) .

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Reichlich Raum gibt es auch in den Osramhöfen (Oudenarder Straße 16–20). Hier ist nicht nur Andreas Hofers Ausstellung „Trans Time“ zu sehen (Galerie Guido W. Baudach, bis 21. Okt.), sondern einen Stock höher eine Gruppenausstellung von musealem Rang: auf 1800 Quadratmetern vereint Max Hetzler Künstler wie Darren Almond, Mona Hatoum, Arturo Herrera, Marepe, Sarah Morris, Ernesto Neto, Frank Nitsche, Thomas Struth und Kara Walker (bis 11. Nov.). Auf andere Weise nähern sich die Galerien Fruehsorge, Spielhaus Morrison und die Neu-Berliner Haunch of Venison einem Museum an: ihre just mit „Hauptsache, wir bleiben zusammen!“ (Fruehsorge) sowie Judy Millar, Sophia Schama und Uwe Wittwer (Spielhaus Morrison) eingeweihten neuen Galerieräume liegen direkt hinter dem Hamburger Bahnhof (Heidestr. 46 –52). Ob Berserker wie Jonathan Meese bei Contemporary Fine Arts (Sophienstr. 21, bis 28. Okt.), kluge Denker wie Philippe Parreno bei Esther Schipper (Linienstr. 85, bis 28. Okt.) oder Serientäter wie Allan McCollum, der die neuen Galerieräume von Thomas Schulte einweiht (Charlottenstr. 24, bis 11. Nov.) – Berlin ist in diesen Wochen für Kunstfreunde dem Himmel etwas näher.

Katrin Wittneven

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