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Kultur: In Gegenrichtung

JAZZ Zwei Konzerte mit Erfolgsjazzern innerhalb von nur einer Woche, erst das Quintett Dave Hollands, nun Peter Erskine, Joe Lovano und die WDR Big Band: Man könnte meinen, in der Berliner Philharmonie hätte das Jazzfest bereits begonnen. Doch es steckt mehr dahinter: Weltoffenheit, frischer Wind, all das will Sir Simon Rattle zu seinem Auftakt signalisieren, und dafür dient ihm auch: „Jazz at the Philharmonic“.

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Zwei Konzerte mit Erfolgsjazzern innerhalb von nur einer Woche, erst das Quintett Dave Hollands, nun Peter Erskine, Joe Lovano und die WDR Big Band: Man könnte meinen, in der Berliner Philharmonie hätte das Jazzfest bereits begonnen. Doch es steckt mehr dahinter: Weltoffenheit, frischer Wind, all das will Sir Simon Rattle zu seinem Auftakt signalisieren, und dafür dient ihm auch: „Jazz at the Philharmonic“. Das heißt: Zwei Konzerte in einem, in dramaturgischer Umkehrung allerdings. Denn die Combo des ersten Sets – zusammengebaut aus dem Trio des Schlagzeugers Peter Erskine, dem holländischen Gitarristen Jesse van Ruller und dem Tenorsaxofonisten Joe Lovano – sorgt für ein musikalisches Spektakel, das die WDR Big Band nach der Pause nicht überbieten kann. Nach kurzem Abtasten kann die fünf nichts mehr halten. Der Pianist Alan Pasqua aus Los Angeles sorgt mit seiner Bandbreite in Anschlag und Dynamik für die große Überraschung. Publikumsliebling Erskine hält sich vornehm zurück. Und Joe Lovano macht klar, warum er als wichtigster Tenorsaxofonist der letzten zehn Jahre gilt: kraftvoll, doch nie kraftmeiernd, abstrakt, doch voller Soul, unverwechselbar vom ersten Ton an. Schade, dass die WDR Big Band ihn nach der Pause nur für ein Stück auf die Bühne holt. Denn auch wenn die Präzision des von Bill Dobbins geleiteten Ensembles verblüfft, könnte es noch eine kleine Prise Individualität vertragen. Trotzdem: eine der besten Big Bands überhaupt. Johannes Völz

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