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Kultur: Intelligenzfragen

In seinem Artikel " Halbzeit im Irrenhaus " machte Henryk M.Broder am Dienstag Anmerkungen zur Debatte um Martin Walsers Friedenspreisrede.

In seinem Artikel " Halbzeit im Irrenhaus " machte Henryk M.Broder am Dienstag Anmerkungen zur Debatte um Martin Walsers Friedenspreisrede.Darin zählt er die Schriftstellerin Monika Maron unter die "Vertreter der arischen Intelligenz".Daraus ergab sich der folgende Briefwechsel zwischen Maron und Broder.

Sehr geehrter Herr Broder

mein Großvater Pawel Iglarz wurde im Vernichtungslager Kulmhof umgebracht, meine Mutter und ihre Geschwister unterlagen als Halbjuden und Polen in Deutschland den Rassengesetzen.Ich selbst habe erst mit zwölf Jahren die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten.Ich bin zwar intelligent, aber nicht arisch.Wenn erforderlich, bringe ich einen Nichtarier-Nachweis bei.

Mit freundlichem Gruß, Monika Maron

Sehr geehrte Frau Maron

wir könnten jetzt miteinander in einen Wettbewerb eintreten, wessen Familie im Dritten Reich schlechter behandelt wurde, wer mehr Angehörige verloren hat, wessen Großmutter dicker war, usw., aber ich halte nichts davon, den Holocaust auf diese Weise zu instrumentalisieren.Was mich allein interessiert, und worauf Ihre Stammbaum-Recherche keine Antwort gibt, ist die Frage, wovor Sie Angst haben, wenn Sie Martin Walser und den Stuß, den er erzählt, verteidigen.Warum zittern Sie?

Die Frage, warum Sie Walsers Stuß nicht als Stuß erkennen, stelle ich gar nicht erst.Auch Nicht-Arier dürfen doof sein.

Mit besten Grüßen aus Jerusalem

Henryk M.Broder

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