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INTERVIEW: „Ruhestand ist keine gute Idee.“

Was hat Sie an der Geschichte von Maggie gereizt? Maggie als Mensch.

Was hat Sie an der Geschichte von Maggie gereizt?

Maggie als Mensch. Nichts anderes. Vielleicht auch, dass beide Seiten – das ganz Biedere am Anfang des Filmes und diese Rotlichtwelt – so weit weg von mir sind.

Deswegen nehme ich auch nicht so viele Filmrollen an, weil viele der Sachen, die ich angeboten bekomme, völlig abgedreht sind. Häufig waren das Rollen, die mit meinem ehemaligen wilden Sex and Drugs and Rock’n’Roll-Image aus den Sechzigern gespielt haben. Das möchte ich nicht mehr. Das habe ich hinter mir.

Haben Sie nicht mal darüber nachgedacht, jetzt als welt- und rotlichterfahrene Sexikone aufzutreten, die alles kennt und gemacht hat?

Darüber habe ich tatsächlich nachgedacht, weil mir klar ist, dass es vielleicht etwas seltsam wirkt, wenn ich sage, dass ich selbst eher bieder und prüde bin. Dass ich nie einen Porno gesehen habe oder in einem Sexclub war. Aber so ist es und es würde ja nichts bringen, wenn ich so tue als wäre ich jemand anderes. Das wäre dumm und würde außerdem von Maggies Geschichte ablenken. Das Spannende an meinem Job in Irina Palm ist ja nicht, dass ich eine harmlose Vorstadt-Oma bin oder eine wildes Überbleibsel aus den sechziger Jahren, sondern dass es Schauspielerei ist. Es war echte Arbeit, auf die ich sehr stolz bin.

Werden Sie sich jetzt wieder auf Ihre Musik konzentrieren?

Ja, aber es nicht einfach für mich, weil Musik schreiben für mich ein emotional sehr anstrengender Weg ist und ich ein echt beschissenes Jahr hinter mir habe. Ich hatte Krebs und musste dementsprechend behandelt werden. Ich hatte unglaubliche Angst in dieser Zeit. Letzte Weihnachten bin ich 60 Jahre alt geworden und es ist alles gut gegangen, aber im Moment bin ich noch zu nahe dran an dieser schwierigen Zeit. Aber am Ende des Jahres will ich mein Album produzieren.

Gibt es Momente, in denen sie über Ruhestand nachdenken?

Ruhestand ist keine gute Idee, außer man ist gesundheitlich dazu gezwungen. Ich denke, dass man arbeiten sollte, solange man es kann und solange es Spaß macht. Das ist gut für die Seele. AlSo

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