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Kultur: Irdisch

Charmant und kompetent über alles (und jeden!) plaudern zu können, gehört in Frankreich seit jeher zu den Grundvoraussetzungen einer jeden Intellektuellenkarriere.

Charmant und kompetent über alles (und jeden!) plaudern zu können, gehört in Frankreich seit jeher zu den Grundvoraussetzungen einer jeden Intellektuellenkarriere.Die acht jungen Herren vom Octuor Paris-Bastille beherrschen diese Kunst der angenehmen conversation ziemlich perfekt, wie sie jetzt bei ihrem "Debüt im Deutschlandradio" beweisen durften.Zwei kurzweilige Stunden lang warfen sich die zwei Oboisten, Klarinettisten, Fagottisten und Hornisten im Kammermusiksaal der Philharmonie mit der kollegialen Souveränität selbstbewußter Solisten die Bälle zu.

Zum Aufwärmen erfreute man sich und das Publikum mit einer gepflegten Mozart-Serenade (Es-Dur, KV 375), um dann beim virtuos-witzigen "Divertissement für Bläseroktett" des dänischen Alttöners Svend Schultz von 1961 um so effektvoller glänzen zu können.Bei der anschließenden Harmoniemusik aus dem Mozartschen "Don Giovanni" erhitzten sich die messieurs auf ebenso draufgängerische wie technisch brillante Weise, ohne je die Kontrolle über ihr Zusamenspiel zu verlieren.Den heiteren Schlußpunkt setzten die acht Franzosen mit dem Bläser-Oktett des jungen Beethoven von 1792: wiederum ganz locker, faszinierend fingerfertig und - natürlich - très charmant.

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