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ISLANDKRIMI Arnaldur Indridason bei den Berliner Krimitagen: Spannungsharke

Skandinavien-Krimis haben nach wie vor Konjunktur. Das ist kein Wunder, denn ein Arne Dahl oder ein Hakan Nesser brauchten einige Zeit, um sich hierzulande eine größere Fan-Gemeinde zu erschreiben und von ihren Verlagen aufgebaut zu werden.

Skandinavien-Krimis haben nach wie vor Konjunktur. Das ist kein Wunder, denn ein Arne Dahl oder ein Hakan Nesser brauchten einige Zeit, um sich hierzulande eine größere Fan-Gemeinde zu erschreiben und von ihren Verlagen aufgebaut zu werden. So ist etwa von Dahl mit „Unverfroren“ gerade erst der sechste Band um das Stockholmer A-Team erschienen, vier weitere folgen noch, und so dürfte der Boom noch eine Weile anhalten.

Es gibt nun aber ein kleines, aber literarisch sehr produktives Land im Nordwesten Europas, das sich anschickt, den Skandinaviern echte Konkurrenz zu machen: Island. Seit zwei, drei Jahren gibt es das Genre des „Island-Krimis“, und kaum ein größerer Verlag wie Lübbe, btb oder Piper hat nicht auch einen isländischen Krimiautor im Programm. Da ist es nur logisch, dass die vom 27.10. bis 1.11. stattfindenden „Krimitage Berlin“ Island zu Gast und als Schwerpunkt haben.

Unbestrittene Nummer eins unter Islands Krimiautoren und in Deutschland lange ein Bestseller ist Arnaldur Indridason. Seine Krimis mit dem knorrigen Kommissar Erlendur Sverisson in der Hauptrolle zeigen den Wallanders, Hjelm und Holms, was eine Spannungsharke ist. Auch Indridason pinselt das Schicksal seines Kommissars immer wieder detailliert aus: gescheiterte Ehe, zwei drogenkranke Kinder, Einsamkeit. Doch gelingt es ihm in seinen bislang sechs Erlendur-Krimis, so fesselnd-interessante, oft in Islands jüngere Vergangenheit weisende Fälle zu konstruieren, dass das Kommissarenschicksal nur zweitrangig ist. Ja, man liest Indridason nicht um Erlendurs willen, sondern nur der Fälle wegen, die er zu lösen hat. Gerrit Bartels

Café Einstein, So 28.10.,

20 Uhr, 8 €

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