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Kultur: Italienischer Verleger Mondadori gestorben

Der italienische Verleger Leonardo Mondadori ist am Freitag im Alter von 56 Jahren gestorben. Mondadori war Chef von Italiens größtem Verlagshaus.

Der italienische Verleger Leonardo Mondadori ist am Freitag im Alter von 56 Jahren gestorben. Mondadori war Chef von Italiens größtem Verlagshaus. Wie der Verlag mitteilte, starb Mondadori in den frühen Morgenstunden in seinem Haus in Mailand. Todesursache war eine seltene Krebserkrankung. Vor vier Jahren entdeckt, führte die Krankheit dazu, dass Leonardo Mondadori sein Leben radikal veränderte. In einem Anfang dieses Jahres erschienenen Buch, das er gemeinsam mit dem katholischen Schriftsteller Vittorio Messori veröffentlichte, erzählt Mondadori, wie die Entdeckung des Krebsleidens ihn in seinem ausschweifenden Lebensstil innehalten und ihn nach neuer Kraft in der katholischen Kirche suchen ließ. Nachdem er zuvor allen religiösen Belangen gegenüber vollkommen desinteressiert gewesen war, wurde er nun zum glühenden Befürworter der strengen katholischen Lehre, entsagte allen Annehmlichkeiten des großbürgerlichen Jetsets, zu dem der Enkel des Verlagsgründers Arnoldo Mondadori qua Geburt gehört hatte. Nach dem Philosophiestudium stieg er 1970 in das Unternehmen ein, zunächst als Vertriebsleiter in der Kinderbuchabteilung. 1991 übernahm er die Verlagsleitung. Zuvor hatte Mondadori den Privatsender Retequattro und die Kunstbuchverlage Electa und Leonardo Arte geführt. 1991 wurde der MondadoriVerlag von der Fininvest-Gruppe des italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi übernommen. Als Kunstbegeisterter engagierte sich Mondadori in verschiedenen Kulturorganisationen, war unter anderem 1997 Präsident der „Biennale Internazionale dell’Arte Contemporanea“ in Florenz. F.H.

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