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Berlinale 2013: Eine Demonstrantin hält einen Protestbanner mit der Aufschrift: "Jafar Panahi: Er sollte hier sein." Im Wettbewerb lief sein Film "Geschlossener Vorhang", 2015 ist er mit "Taxi" eingeladen.

© dpa

Jafahr Panahi auf der Berlinale: Iranische Medien kritisieren Panahis Wettbewerbsteilnahme

Der regimekritische iranische Filmemacher Jafar Panahi hat trotz Berufsverbot wieder einen Film gedreht: "Taxi" läuft im Februar im Wettbewerb der Berlinale. Im Iran werden die Berlinale und Panahis Filmschaffen deshalb diffamiert.

Nach irreführenden Protesten aus Nordkorea nun der Iran: Die Teilnahme von Jafar Panahi am Berlinale-Wettbewerb stößt in Teheran auf Kritik. Der 2010 zu einer sechsjährigen Haftstrafe sowie zu 20-jährigem Berufs- und Ausreiseverbot verurteilte Regisseur ist mit seinem neuen Film „Taxi“ eingeladen – die Haftstrafe musste Panahi bisher nicht antreten. „Illegales Taxi fährt nach Berlin“, heißt es auf der Website des konservativen Kulturinstituts Aviny. Die Berlinale habe zu den drei wichtigsten Filmfestivals der Welt gehört, verfolge aber „in den letzten Jahren mehr politische Ziele“, was sich besonders an der „übertriebenen“ Aufmerksamkeit für Panahi zeige. Seine Auszeichnungen seien politisch bedingt, cineastisch sei sein Werk schwach. Auch das Nachrichtenportal „Tabnak“ kritisierte das kontinuierliche Interesse der Berlinale an Panahi mit ähnlich diffamierender Begründung. „Egal welche Qualität seine Filme haben, die Berlinale besteht darauf, die Filme zu zeigen und sie auch, so weit es geht, mit Preisen auszuzeichnen“.

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Berlinale-Chef Dieter Kosslick sagte zu den Protesten: „Das Festival lädt Panahi ein, genau wie alle anderen Wettbewerbsregisseure. Die Berlinale hofft, dass sich die Beziehung zwischen den Filmfestspielen und dem Iran gut entwickeln. Die iranische Filmkultur und das Festival verbindet eine lange Geschichte.“ Nach der Präsentation von „This is Not a Film“ 2011 in Cannes hatte Panahi für die ebenfalls heimlich gedrehte Produktion „Geschlossener Vorhang“ 2013 in Berlin einen Silbernen Bären für sein Drehbuch erhalten. Die Tatsache, dass nicht das Festival die Bären vergibt, sondern eine unabhängige internationale Jury, wird von den Kritikern aus dem Iran ignoriert. (mit dpa)

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