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Kultur: Jasmila Žbanic, Regisseurin aus Bosnien

Während der Belagerung von Sarajewo wohnte Jasmila Žbanic nur hundert Meter von der Front entfernt. Ihre größte Angst waren nicht die Granaten und Scharfschützen, sondern die systematischen Vergewaltigungen, die bosnische Serben in Lagern begingen – eins davon lag im Stadtteil Grbavica , nach dem ihr Film benannt ist.

Während der Belagerung von Sarajewo wohnte Jasmila Žbanic nur hundert Meter von der Front entfernt. Ihre größte Angst waren nicht die Granaten und Scharfschützen, sondern die systematischen Vergewaltigungen, die bosnische Serben in Lagern begingen – eins davon lag im Stadtteil Grbavica , nach dem ihr Film benannt ist. Die Frauen sind heute nahezu vergessen. „Sie sind keine schicken Opfer wie Kriegshelden. Mit ihnen stellt sich kein Politiker auf ein Podium“, sagt Žbanic.

Das will sie mit ihrem Debütspi elfilm ändern. Vor „Grbavica“ hat die 1974 geborene Regisseurin, die an der Academy of Dramatic Arts in Sarajewo Theater- und Filmregie studierte, vor allem Kurzdokus gedreht. Auch darin geht es meist um Kriegserfahrungen von Frauen. So zeichnet sie in „Images from the Corner“ (2003) das Schicksal einer Freundin nach, die während des Krieges in Sarajewo angeschossen wurde. Mit der Episode „Birthday“ im Omnibusfilm Lost and Found , der das Forum eröffnete, war sie schon 2005 auf der Berlinale. nal

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