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Kultur: "Jazz Singers": Zwanzig große Sänger und Sängerinnen - fast eine kleine Jazzgeschichte

Aber auch nur fast: Die Auswahl des Bildbands "Jazz Singers" (Rütten & Loening, 58 Mark) ist alles andere als aktuell. Sie verleitet sogar zu der Annahme: Tote singen besser - von Dinah Washington bis zu Joe Turner.

Von Gregor Dotzauer

Aber auch nur fast: Die Auswahl des Bildbands "Jazz Singers" (Rütten & Loening, 58 Mark) ist alles andere als aktuell. Sie verleitet sogar zu der Annahme: Tote singen besser - von Dinah Washington bis zu Joe Turner. Das lässt sich damit erklären, dass die beigefügten Interviews alle aus den Archiven der eingestellten englischen Musikzeitung "Melody Maker" stammen. Der Blick in die Vergangenheit ist unvermeidlich. Und zum Teil entschuldbar. Die Entwicklung des Jazz, könnte man sagen, ist die Sache von Instrumentalisten. Sänger stehen immer ein Stück weit außerhalb der Musikgeschichte. Sie können selbst veraltete Stilformen mit Leben erfüllen. Deshalb wirkt der Sänger Louis Armstrong heute noch so frisch wie vor siebzig Jahren. Der Trompeter Louis Armstrong dagegen hat verloren. Die gequälte Seele Billie Holiday (siehe Foto von Redferns/Michael Ochs Archives) wird mit ihrer Stimme noch Hörer anrühren, wenn sich für ihre Orchester kein Mensch mehr interessiert. Diese Faszination vermitteln auch die Aufnahmen von so erstklassigen Fotografen wie William Claxton, Bob Willoughby und David Redfern.

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