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Kultur: Jelinek beendet Österreich-Boykott: "Regierung bald ein Furz im Wind"

Für die kommende Saison am Wiener Burgtheater hat Direktor Klaus Bachler die Uraufführung eines neuen Stücks von Elfriede Jelinek angekündigt. Damit rückt die Autorin von ihrem Boykott österreichischer Bühnen ab.

Für die kommende Saison am Wiener Burgtheater hat Direktor Klaus Bachler die Uraufführung eines neuen Stücks von Elfriede Jelinek angekündigt. Damit rückt die Autorin von ihrem Boykott österreichischer Bühnen ab. Das Stück mit dem Titel "Das Werk" über den Staudammbau Kaprun behandle "ein Stück österreichischer Nachkriegsidentität, und das kann leider nirgendwo anders als in Österreich uraufgeführt werden", sagte Jelinek.

Mit der Sperre ihrer Stücke für österreichische Bühnen hatte Elfriede Jelinek im Februar 2000 gegen die Regierungsbeteiligung der rechtsgerichteten Freiheitlichen Partei protestiert. Die Haider-Partei hatte die Autorin über Jahre hinweg immer wieder wegen ihrer politisch und gesellschaftskritisch pointierten Theaterarbeit angegriffen. "Inzwischen hat mein Boykott seinen Sinn verloren, er wäre nur noch leere Geste", erklärte die Dramatikerin: "Man ist leider in das, was man ablehnt, meist mehr verkrallt, als in das, was man liebt", begründete die vielfach ausgezeichnete Autorin. "Jedenfalls hoffe ich, dass, wenn das Stück aufgeführt wird, diese Regierung bald ein Furz im Wind sein wird, aber kein gereimter. Das wäre schon zuviel der Ehre."

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