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Kultur: Jonny, be good!

erlebt eine Elvis-Erscheinung Nirgends ist die Einsamkeit so groß wie nachts auf dem Meer. Jonny Winters kennt sie.

erlebt eine Elvis-Erscheinung Nirgends ist die Einsamkeit so groß wie nachts auf dem Meer. Jonny Winters kennt sie. Jahrelang hat er die See befahren. Um das Stampfen aus dem Bauch der Schiffe zu übertönen und auch die Einsamkeit, hörte er Musik. Nicht irgendwelche, sondern die vom König des Rock’n’Roll: von Elvis Presley.

Jonny Winters, der Schwermatrose unter den Elvisfans, hat die Musik seines Idols nicht nur aufgesogen. Irgendetwas passierte mit ihm, während er weit entfernt vom Heimathafen auf rauher See mit dem König allein war. Durch seine Kleidung drangen schwarzer Regen und salzige Gischt, aber tief in Jonnys Seele nistete sich der Rock’n’Roll ein. Und als er wieder festen Boden unter den Füßen hatte, da geschah es: Der King ergriff ganz von ihm Besitz.

Man sagt, Jonny, der Deutsche, und Elvis, das Goldkelchen aus Mississippi, seien irgendwie seelenverwandt. Sogar seinen Atemrhythmus passte der Imitator dem seines Idols an. Sein Haus im Westerwald verwandelte Jonny in einen Elvis-Tempel, ja in eine „Elvis-Memorial-Behausung“, wie die „Rhein-Zeitung“ begeistert schwärmte. Jonny selbst aber sagt nur vier Worte: „Elvis ist mein Leben.“ Mittlerweile ist er auch sein Beruf.

Am 13. August spielt Jonny Winters um 20.30 Uhr im Tränenpalast, wo derzeit die Ausstellung Elvis in Deutschland aus dem Bonner Haus der Geschichte gastiert (bis 28. August). Neben einem Cadillac, der Elvis kurzzeitig gehört haben soll, den glitzernden Kostümen internationaler Imitatoren, einem als Reliquie aus dem Elvis-Schloss Graceland herausgeschmuggelten Teppichfragment, das der King mutmaßlich selbst betreten hat. Und wenn man die Augen bei „Are You Lonesome Tonight“ schließt, dann ist es vielleicht wieder so, als sei es Nacht über der See und der Geist von Elvis würde über den Wassern schweben.

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