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Die Staatliche Ballett- und Artistikschule ging aus zwei Spezialschulen der DDR hervor.

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Jubiläum Staatliche Ballettschule: Zukunft jetzt

Kindlicher Charme, jugendlicher Elan: Die Staatliche Ballettschule Berlin feierte in Prenzlauer Berg ihr 65-jähriges Bestehen mit einer Jubiläums-Gala.

Von Sandra Luzina

Diese Berliner Schule ist wirklich Spitze. 90 Prozent der Absolventen der Staatlichen Ballettschule Berlin bekommen direkt im Anschluss an ihre Ausbildung ein Engagement. Nun feiert sie in Prenzlauer Berg ihr 65-jähriges Bestehen. Bei der Jubiläums-Gala im Schillertheater traten neben den Berliner Eleven auch zahlreiche Gäste von Ballettschulen aus Hamburg, München, Stuttgart, Kopenhagen, Wien, St. Petersburg und Havanna auf. Bei so viel geballtem Talent wurde es ein beschwingter Abend.

Die Berliner legten die Latte gleich zu Anfang sehr hoch: Elena Iseki und Haruto Goto interpretierten den anspruchsvollen Grand Pas de deux aus dem Ballett „Die Flamme von Paris“ mit Bravour. Schwindelerregend waren ihre Pirouetten, und seine Sprungkombinationen waren zum Niederknien. Auch das Leitungs-Duo absolvierte einen gelungenen Auftritt. Der Schulleiter Ralf Stabel und der künstlerische Leiter Gregor Seyffert haben für frischen Wind gesorgt und die Ausbildung für zeitgenössische Stile geöffnet. „Tradition bewahren – Neues wagen“ lautet ihr Motto. Und dass sie es mit Leben erfüllen, zeigte dieser Abend nachdrücklich. Ein Höhepunkt war „All Long Dem Day“ zu Musik von Nina Simone. Marco Goecke, sicher der eigenwilligste unter den Balletterneuerern, hat das Stück 2015 für die Staatliche Ballettschule Berlin kreiert. Der hypernervöse Tanzstil Goeckes verlangt den jungen Tänzern einiges ab. Das Ausnahmetalent Gregor Glocke besticht durch seine furiose Energie und Ausdrucksstärke. Doch auch die anderen elf Eleven katapultieren sich in die für Goecke zu typischen Erregungszustände. Großer Jubel.

Wunderbar weich und beschwingt waren die Bewegungen der Hamburger Ballettschüler, die Ausschnitte aus John Neumeiers „Yondering“ zeigten. Vor allem Natalie Taylor und Florimon Poisson begeisterten mit dem komödiantischen Liebesduett „Molly! Do You Love Me?“ Gefeiert wurden auch Fabiana Pérez Méndez und Alejandro Olivera Cepeda aus Kuba, die sich beim Grand Pas de deux aus „Don Quixote“ immer mehr steigerten.

Beschlossen wurde der Abend natürlich mit Gregor Seyfferts „Die Zukunft beginnt jetzt“. In dieser Hommage an den klassisch-akademischen Tanz standen Schüler des 1. bis 9. Ausbildungsjahres auf der Bühne. Alle Stadien zwischen kindlichem Charme und jugendlichem Elan konnte man hier bewundern. Einfach hinreißend.

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