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Kultur: Kaum stockt Staatsminister Naumann seinen Zuschuss für die Hauptstadt auf, streckt die sparwütige Finanzsenatorin die Hand danach aus

Die Herren Radunski und Naumann verstehen sich blendend. Das zu betonen, vergessen weder der Berliner Kultursenator noch der Staatsminister, wann immer sie übereinander reden.

Die Herren Radunski und Naumann verstehen sich blendend. Das zu betonen, vergessen weder der Berliner Kultursenator noch der Staatsminister, wann immer sie übereinander reden. Eine große Koalition, die funktioniert. Doch damit könnte es bald vorbei sein, glaubt jedenfalls Radunskis Sprecher Burkhard Woelki: weil die SPD (Land) hinter den Hauptstadtkultur-Millionen der SPD (Bund) her sei. Kaum stockt nämlich Naumann seinen Zuschuss für Berlin auf, streckt die sparwütige Finanzsenatorin auch schon die Hand danach aus. Ihr Argument: Bereits 1996 habe Peter Radunski ihr versprochen, im Jahr 2000 aus seinem Etat 20 Millionen Mark herauszurücken. Das schon, kontert P.R., aber er sei vom Abgeordnetenhaus am Sparen gehindert worden - zum Beispiel, weil das Parlament keine Spielbank im Friedrichstadtpalast genehmigen wollte. Ausserdem komme es gar nicht in die Tüte, dass er von den 40 Kultur-Millionen seines Freundes Naumann wieder etwas abzwacke. Notfalls werde er sogar die Verabschiedung des gesamten Berliner Haushalts blockieren.

Aufmerksame Leser haben natürlich längst gemerkt: Es ist Wahlkampf in Berlin, Diepgen rennt und Radunski - in der Rolle des around-the-clock-Propagandist der CDU - trommelt für die Kultur. Denn seine Christdemokraten stellen sich gerne als die Kultur-Partei dar. Kürzungen sind da mit Radunski nicht drin. Sollen sich die Sozis ruhig untereinander in die Haare kriegen. Er kämpft währenddessen weiter: zum Beispiel für die Wiedereröffnung des Metropol-Theaters. Das will der Senator allerdings schon, seit er das Haus geschlossen hat. Nach der Wahl soll es nun aber endgültig klappen. Und wenn nicht? Dann sind wieder die anderen Schuld.

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