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Was machen wir heute?: Kicken in Mitte

Der Fußballplatz von Blau-Weiß Berolina Mitte, im Dreieck zwischen Auguststraße und Linienstraße, ist unschwer als Geschenk der alliierten Bomber an Berlin zu erkennen. Zwischen Brandmauern und inzwischen auch großzügig verglasten Luxuswohnungen, wo abwechselnd Christian Kracht, Brad Pitt und Wim Wenders wohnen sollen, wird hier seit 60 Jahren Fußball gespielt, früher auf Schlackeboden, inzwischen auf betonhartem Kunstrasen, für mehr hat das Geld Anfang der 90er nicht gereicht.

Der Fußballplatz von Blau-Weiß Berolina Mitte, im Dreieck zwischen Auguststraße und Linienstraße, ist unschwer als Geschenk der alliierten Bomber an Berlin zu erkennen. Zwischen Brandmauern und inzwischen auch großzügig verglasten Luxuswohnungen, wo abwechselnd Christian Kracht, Brad Pitt und Wim Wenders wohnen sollen, wird hier seit 60 Jahren Fußball gespielt, früher auf Schlackeboden, inzwischen auf betonhartem Kunstrasen, für mehr hat das Geld Anfang der 90er nicht gereicht.

Wenn ich hier mit der Autorennationalmannschaft, die dem Verein „Bero“ beigetreten ist, jeden Montag trainiere, fühlt es sich manchmal an, als sei Berlin-Mitte noch ein wenig wie früher, als es Baulücken gab, in Eigeninitiative begrünte Hinterhöfe, und keine Sonnenbrillen-Idioten, die einem in ihren Coupés die Vorfahrt nehmen. Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass es diesen einzigen Großfeldplatz in Mitte noch gibt, denn es gibt viele Investoren, die hier bauen wollen. Natürlich wäre das eine Katastrophe für die Jugendarbeit im Bezirk, aber so etwas war in den vergangenen zwei Jahrzehnten in der Berliner Stadtplanung ja selten ein Argument.

Sportplätze sollten wie Friedhöfe bis in alle Zukunft für die Bebauung tabu sein. Leider galt das schon nicht für das Areal des „Stadions der Weltjugend“, wo kürzlich eine moderne Turnhalle der Humboldt-Universität abgerissen wurde, damit der BND dort bauen kann. Dafür hamse Jeld!

An diesem Sonnabend wird die Fußballnationalmannschaft der Autoren, die gerade zum ersten Mal in ihrer Geschichte Europameister geworden ist, bei „Bero“ ihr 4. Erich-Mühsam-Kleinfeld-Turnier veranstalten. Da manche unserer westdeutschen Mitglieder nicht mehr wissen, wer dieser Autor war, ist auch das eine Integrationsmaßnahme. Zudem gibt es Grillware, Bier vom Fass und schöne Körper zu sehen. Eintritt ist frei, für Frauen ganz besonders. Jochen Schmidt

4. Erich-Mühsam-Turnier der Autonama, 3. Juli, 10-14 Uhr, Kleine Hamburger Straße/ Ecke Linienstraße

Jochen Schmidt

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