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Kultur: Kino: Kleine Fluchten: "Die Drei von der Tankstelle"

Film als Realitätsflucht ist nicht erst in unseren Tagen ein Erfolgsrezept. In der Wirtschaftsdepression, die das Ende der Weimarer Republik besiegelte, entstanden zwar auch sozialkritische Lehrstücke wie "Kuhle Wampe" oder düstere Großstadt-Dramen wie "M - Eine Stadt sucht einen Mörder", aber die Blockbuster jener Jahre waren von anderem Kaliber.

Film als Realitätsflucht ist nicht erst in unseren Tagen ein Erfolgsrezept. In der Wirtschaftsdepression, die das Ende der Weimarer Republik besiegelte, entstanden zwar auch sozialkritische Lehrstücke wie "Kuhle Wampe" oder düstere Großstadt-Dramen wie "M - Eine Stadt sucht einen Mörder", aber die Blockbuster jener Jahre waren von anderem Kaliber. Wilhelm Thieles "Die Drei von der Tankstelle" (1930) streift zwar das gesellschaftliche Thema Nr. 1, die Arbeitslosigkeit, lässt die von Willy Fritsch, Oskar Karlweis und Heinz Rühmann verkörperten Titelhelden aber munter singend ("Ein Freund, ein guter Freund") einen Ausweg aus der Misere finden. Größter Kummer in heiterem kleinstädtischen Millieu ist die unfreiwillig geteilte Leidenschaft für Lillian Harvey. Das Proto-Musical um Männerfreundschaft und Liebeswerben wurde der größte deutsche Filmerfolg der frühen Dreißiger.21 Uhr: Arsenal, Tiergarten, Potsdamer Str. 2, Tel.: 269 55 100

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