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Zwei der wackeren Wollüstigen: Marina (l) und India aus Rom (Italien) warten vor dem Zoo-Palast auf die Gäste der Premiere von "Fifty Shades of Grey".

© Bernd von Jutrczenka/dpa

Berlinale 2015 im Blog: "Fifty Shades of Grey": Zur Sache, Schätzchen

Hat sich das Warten gelohnt? Die Softporno-Hollywoodromanzen-Mischung "Fifty Shades of Grey" feiert auf der Berlinale Premiere - einen Tag vor dem Kinostart. Außerdem: Peter Greenaway beerdigt das europäische Kino und Jürgen Vogel beehrt Schöneberg. Der Tag im Berlinale-Blog.

+++"Fifty Shades Of Grey"-Premiere mit wachsender Spannung erwartet +++

Fifty Fans of Grey? Ein paar mehr sind es doch, die aus aller Welt zur Premiere auf der Berlinale strömen. Schon Stunden vor der Vorführung haben sich Anhänger versammelt, besser gesagt: Anhängerinnen - die Entourage ist ausnahmslos weiblich. Und harrt der Dinge mit Campingstühlen, Thermoskannen und Wärmedecken vor dem Zoo Palast. Das Ziel dürfte ein Autogramm von oder ein Foto mit einem der Hauptdarsteller sein. Der dpa sagte eine Begeisterte (leider unironisch): "Die Geschichte ist einfach fesselnd." Außerdem sei sie "total romantisch" und der Sex eher Nebensache - na dann.

Die Erotik-Trilogie von E.L. James, ursprünglich Fanfiction zur Teenie-Vampir-Schmonzette "Twighlight", hat sich als Buch in gigantischen Mengen verkauft - je nach Quelle weltweit 70 Millionen oder gar 100 Millionen Mal. Auch für die deutschen Verkäufe differieren die Angaben, zwischen 5 und 6 Millionen Exemplare werden wohl hierzulande abgesetzt worden sein. Der unnahbare Milliardär Christian Grey führt darin die unbedarfte Literaturstudentin Anastasia Steele in die Welt softer Sadomaso-Liebe ein.

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Die obligatorische Verfilmung fällt überraschend harmlos aus. Die heutige Vorführung ist die einzige auf der Berlinale - der Kinostart ist schließlich schon morgen. Chancen auf eine Bären-Trophäe hat der Film nicht, er läuft in der Special-Reihe. Und was es über Lust und Schmerz zu wissen gibt, findet sich kompakt auch hier.

+++ Pressekonferenz zu "Eisenstein in Guanajuato" +++

Peter Greenaway, legendärer Bildertüftler und im deutschen Kino seit 20 Jahren nicht mehr präsent, widmet sich einem ebenso legendären Kollegen: 1931 dreht Sergei Eisenstein den aus Geldnot Fragment bleibenden Film „Que viva México“ – und erlebt in den Subtropen einen politisch ergiebigen Klimaschock. Greenaway erzählt die Story in "Eisenstein in Guanajuato" auch mit den filmischen Mitteln seines Helden. Peter Greenway wusste viel über Eisenstein. Darsteller Elmar Bäck beschreibt den Charakter so: "Er wusste viel, war sehr intellektuell, aber auch sehr sensibel, wie ein Mensch ohne Haut."

Bei den Dreharbeiten sei es immer sehr nett, sehr freundlich gewesen. Immer wieder habe Greenaway gefragt, ob die Schauspieler auch Spaß hätten. Passend dazu sagte Greenaway auf der Pressekonferenz: "Denken Sie denn, dass Kino etwas Ernsthaftes, etwas Seriöses ist?" Die Leute würden immer sagen, der Regisseur würde Realismus machen. Aber was sei das schon, Realismus, und was solle man damit" "Kino ist eine Mischung aus Malerei und bewegten Bildern."

Kino solle Spaß machen, sagte Greenaway, doch das europäische Kino sei seiner Meinung nach tot. "Die großen Tage sind offenbar vorbei", sagte er. Ob das an den Filmmachern, dem Publikum, oder dem Zeitgeist liege, wisse er nicht. Aber wir sollten vielleicht doch mal überlegen, was wir eigentlich tun, wenn wir Spielfilme auf kleinen Bildschirmen - und manchmal auch noch alleine - ansehen. Was er noch sagt: "95 Prozent aller Filme werden nicht im Kino gezeigt. Deswegen sind Festivals eine einzige Zeitverschwendung."

Hier geht´s zur Tagesspiegel-Kritik.

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+++Pressekonferenz und Kritik "Gone With The Bullets" +++

Bevor es mit "Fifty Shades Of Grey" ans Fesseln und Peitschen geht, geschehen tatsächlich noch andere Dinge auf der Berlinale. So feiert heute auch noch der chinesische Beitrag "Gone With The Bullets" im Wettbewerb Premiere. Die Pressekonferenz gab´s im Live-Stream - hier gibt´s die Filmkritik.

+++Filmkritik: "Fifty Shades Of Grey" +++

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Bevor "Fifty Shades of Grey" heute Abend Premiere feiert, konnten einige Journalisten den Film schon jetzt sehen. Unser Filmkritiker Jan Schulz-Ojala sagte direkt danach: "Es geht vor allem um den seelischen Kampf der beiden Protagonisten, wobei Dakota Johnson sehr stark spielt. Wer allerdings eine Masse an SM-Szenen erwartet, wird enttäuscht. Drastische Szenen gibt es nicht so viele."

Wie unser Kritiker den Film bewertet? Lesen Sie hier:

Okay, jetzt wissen wir's. Die Badezimmer-Szene aus Kapitel 23, in der er ihr den Tampon vorm Sex rauszieht, ist tatsächlich nicht im Film. Wohl aber der erste wilde Kuss im Fahrstuhl, die Defloration noch ganz ohne Sado-Maso (in Missionarsstellung) und die Weißwein-Verkostung plus Eiswürfeln von Brustwarze zu Bauchnabel: Anastasia, nackt und gefesselt rücklings auf dem Bett, Christians Liebkosungen genießend. Ach ja, und die sechs Schläge mit der Ledergerte, die dürfen die härtesten Fans auch im Film mitzählen.

Bis zu diesen Sexszenen, die zudem nicht eben zahlreich sind in den 125 Minuten von „Fifty Shades of Grey“, müssen die Zuschauerinnen und Zuschauer sich allerdings gedulden. Zudem sind die Nacktheit von Dakota Johnson, die die 21-jährige Literaturstudentin aus Vancouver spielt und Jamie Dornan, der den jungen Milliardär Christian Grey gibt, eher diskret ins Bild gesetzt: Keine primären Geschlechtsmerkmale, auch „Mommy-porn“, wie die Romanvorlage vielerorts gescholten wurde, dürfte visuell härter ausfallen. Kein Wunder: Die Produzenten wollen schließlich Geld verdienen und deshalb passable Altersfreigaben (in Deutschland ab 16). In Christians „Spielzimmer“ mit beeindruckendem Folterarsenal also macht der Film es sich nicht wirklich gemütlich. Er passt eher zu „Basic Instinct“ oder „9 1/2 Wochen“ als etwa zu den hässlichen Kellerwelten in des Dokus des Österreichers Ulrich Seidl.

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Heiß sind nicht nur diese Szenen trotzdem, und das liegt daran, dass Regisseurin Sam Taylor-Johnson die Verfilmung des eher mechanistisch-bürokratisch und dialogisch ungelenken Buchs von E.L. James konsequent als Liebesdrama anlegt: Eine Frau verliebt sich in einen Mann, der sich partout nicht verlieben will – und sie kämpft durchaus selbstbewusst darum. Sie akzeptiert seine Sex-Regeln letztlich nur, um seinen Gefühlspanzer zu brechen. Es geht also um was – schon klar, wenn man in das blühende, glühende Gesicht von Dakota Johnson und den etwas stereotyp fordernden Blick ihres bislang als Unterwäsche-Model aufgefallenen Partners hineinschaut. Die Chemie stimmt, sagt man; vielleicht ist es hier auch eher die Physik.

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Die Regisseurin, renommiert als Video- und Fotokünstlerin, hat in ihrem ersten Hollywoodfilm einiges richtig gemacht: Der sogar von Leserinnen als mäßig beurteilten Buchvorlage gibt sie nicht nur Körper, sondern Seele. Auch die Handlung geht ordentlich flott voran – vom ersten charmant ungelenken Interview, das Ana mit Christian für die Studentenzeitung macht, bis zur Lösung des Verhältnisses (bis auf weiteres, der Cliffhanger ist offensichtlich). Ansonsten: tolle Autos, neue Handys, ein Hubschrauber, ein Segelflugzeug, saftig röhrende Popsongs von Annie Lennox bis Beyoncé, die vor allem die Sexszenen akustisch veredeln, dazu ein paar vorsichtig dysfunktionale family values – mit anderen Worten: allerhand von dem, was der Hollywood-Heimwerkermarkt heute noch so am Lager hat. Es gibt Schlimmeres.  

+++Marcel Ophüls geehrt +++

Marcel Ophüls nimmt die Auszeichnung entgegen.
Marcel Ophüls nimmt die Auszeichnung entgegen.

© dpa

Er setzte sich in seiner Arbeit als Dokumentarfilmer intensiv mit der deutschen Vergangenheit auseinander: Marcel Ophüls musste selbst mit seinen Eltern vor den Nazis fliehen. Als 6jähriger entkam die Familie nach Frankreich, später erhoelt er für seinen Film "Hotel Terminus" über den Gestapo-Kommandanten Klaus Barbie (1989) einen Oscar. Er dokumentierte auch die Nürnberger Prozesse, es entstand die fünfstündige Dokumentation "The Memory of Justice". Die Berlinale zeichnet ihn für siene Verdienste mit einer Berlinale Kamera aus.

+++ Pressekonferenz zu "Eisenstein in Guanajuato" +++

Peter Greenaway, legendärer Bildertüftler und im deutschen Kino seit 20 Jahren nicht mehr präsent, widmet sich einem ebenso legendären Kollegen: 1931 dreht Sergei Eisenstein den aus Geldnot Fragment bleibenden Film „Que viva México“ – und erlebt in den Subtropen einen politisch ergiebigen Klimaschock. Greenaway erzählt die Story in "Eisenstein in Guanajuato" auch mit den filmischen Mitteln seines Helden. Peter Greenway wusste viel über Eisenstein. Darsteller Elmar Bäck beschreibt den Charakter so: "Er wusste viel, war sehr intellektuell, aber auch sehr sensibel, wie ein Mensch ohne Haut."

Bei den Dreharbeiten sei es immer sehr nett, sehr freundlich gewesen. Immer wieder habe Greenaway gefragt, ob die Schauspieler auch Spaß hätten. Passend dazu sagte Greenaway auf der Pressekonferenz: "Denken Sie denn, dass Kino etwas Ernsthaftes, etwas Seriöses ist?" Die Leute würden immer sagen, der Regisseur würde Realismus machen. Aber was sei das schon, Realismus, und was solle man damit" "Kino ist eine Mischung aus Malerei und bewegten Bildern."

Kino solle Spaß machen, sagte Greenaway, doch das europäische Kino sei seiner Meinung nach tot. "Die großen Tage sind offenbar vorbei", sagte er. Ob das an den Filmmachern, dem Publikum, oder dem Zeitgeist liege, wisse er nicht. Aber wir sollten vielleicht doch mal überlegen, was wir eigentlich tun, wenn wir Spielfilme auf kleinen Bildschirmen - und manchmal auch noch alleine - ansehen. Was er noch sagt: "95 Prozent aller Filme werden nicht im Kino gezeigt. Deswegen sind Festivals eine einzige Zeitverschwendung."

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+++ Pressekonferenz zu "Aferim" +++

2009 zeigte Radu Jude sein Debüt „The Happiest Girl in the World“ im Forum, das minimalistische, kapitalismuskritische Porträt eines Mädchens im heutigen Rumänien. Nun erzählt AFERIM von einem Gendarmen und seinem Sohn, 1835 in der Walachei: Zu Pferde suchen sie im Auftrag eines Bojaren einen entlaufenen „Zigeunersklaven“. Es geht um Machtmissbrauch und Verfolgung von Minderheiten: Das spätfeudale Europa, ist es vorbei.

"Ich wollte die Schönheit der rumänischen Sprache aus dieser Zeit darstellen", sagte Regisseur Jude auf der Pressekonferenz. Zudem sei die Vertreibung der Roma, um die es auch geht, ein sehr wichtiges Thema - und nach wie vor ein Tabu in seinem Land. "Es war lange so, dass die Roma als Unterschicht galten", sagte der Schauspieler Teodor Corban. Sie seien von niemanden verteidigt worden. Zum Glück sei das heute nicht mehr der Fall. Warum aber habe der Regisseur die Roma zu Statisten, nicht zu den Protagonisten des Films gemacht? "Es geht ja nicht nur um das Phänomen der Sklaverei, sondern auch um Antisemitismus und die Bedingungen, unter denen die Frauen leben musste. Und ich gehöre dieser Minderheit nicht an. Ich fühle mich außen stehend und wollte diese Perspektive beibehalten", antwortete der Regisseur.

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10 Jahre Kulinarisches Kino! Wenn’s wirklich wichtig ist, muss der Chef selbst ran. So kamen die Gäste der Eröffnungsnacht der 10. Ausgabe des Kulinarischen Kinos in den seltenen Genuss, Dieter Kosslick als Laudator zu erleben. Um kurz vor Mitternacht zeichnete er im Spiegelzelt am Gropiusbau die Slow-Food-Vorkämpfer Carlo Petrini und Alice Waters mit der Berlinale Kamera aus. Beide haben die Philosophie des Kulinarischen Kinos von Beginn an entscheidend geprägt. Lesen Sie hier mehr dazu nach.

+++ Serien, Serie, Serien +++

Endlich feiert „Better Call Saul“, der Nachfolger der US-Serie „Breaking Bad“, seine internationale Premiere, am Dienstagabend im Serien-Programm der Berlinale. Die Story spielt sechs Jahre vor „Breaking Bad“, den Crystal Meth kochenden Chemielehrer Walter White sucht man also vergeblich. Aber keine Sorge, die neue Produktion von „Breaking Bad“- Erfinder Vince Gilligan ist derart mit Anspielungen gespickt, dass die Fans auf ihre Kosten kommen.

"Aber während „Breaking Bad“ von einem krebskranken Vater handelt, der sehr schnell sehr viel Geld für seine Familie verdienen muss, geht es diesmal um eine Person und ihre Ziele, vor allem um seinen Wunsch, die Anerkennung seines Bruders zu gewinnen", erzählte der Darsteller Bob Odenkirk im Interview mit dem Tagesspiegel.

Verschmitzte Fabulierlust: Autorin E.L. James.
Verschmitzte Fabulierlust: Autorin E.L. James.

© EPA/MANUEL DE ALMEIDA

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Sieben weitere Serien stellen sich übrigens auf der Berlinale vor. Das Genre ist auf dem Festival angekommen.

+++ Premiere von Fifty Shades of Grey +++

Puh, das war knapp: Nur einen Tag vor dem offiziellen Kinostart schafft es Regisseurin Sam Taylor-Johnson noch schnell mit ihrer Verfilmung des Bestsellers "Fifty Shades of Grey" auf den roten Teppich. Um 21.30 Uhr wird sie mit ihren männlichen Protagonisten Jamie Dornan und Dakota Johnson sowie der Romanautorin und Mitproduzentin E. L. James im Zoo Palast erwartet.

Die Erotik-Trilogie gilt als Phänomen: Sie hat sich weltweit mehr als 100 Millionen Mal verkauft. In der Geschichte geht es um die (sehr oft errötende) Studentin Anastasia Steele, die von dem erfolgreichen Unternehmer Christian Grey in die Sadomaso-Welt eingeführt wird. Kinostart ist an diesem Donnerstag.

Bei der Berlinale läuft der Film allerdings nur in einer Vorstellung und als Special, also ohne Chancen auf eine Bären-Trophäe. „Wir wären doch mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn wir uns die Premiere im Zoo-Palast entgehen lassen würden“, hatte Festivalchef Dieter Kosslick erst im Interview mit dem Tagesspiegel kürzlich gesagt. „Millionen Menschen wollen diesen Film sehen. Das wird ein Hit, im wahrsten Sinne des Wortes!“

Welche fesselnden Szenen der Film zeigen könnte? Ungefähr zwölf stehen zur Auswahl, so oft haben Anastasia Steele und Christian Grey in „Fifty Shades of Grey“, dem ersten Teil von E. L. James’ Romantrilogie, miteinander Sex. Ganz sicher wird eine der „Vanilla“-Episoden darunter sein, wie nicht-sadomasochistische Praktiken auch über die Sadomaso-Szene hinaus genannt werden. Er oben, sie unten zum Beispiel.

Ihren Orgasmus wird man, wie in Filmen üblich, an der ins Laken gekrallten Hand erkennen, seinen am plötzlich aufhörenden Stöhnen. Am Mittwoch läuft der Film als Special auf der Berlinale, ab Donnerstag in den normalen Kinos. Eine der Foodsex-Episoden hat es garantiert ebenfalls ins Drehbuch geschafft: Christian, der einen ausgezeichneten Geschmack hat, lässt exquisiten Weißwein in Anastasias Mund tröpfeln, während in ihrem Bauchnabel Eiswürfel schmelzen Oh, und eine Fahrstuhl-Vorspielszene ist definitiv auch dabei. Mehr Vermutungen können Sie hier nachlesen. Noch wissen die Zuschauer nicht, ob sie ein Softporno oder eine stinknormale Hollywoodromanze erwartet.

Oder Sie schauen sich an, wie Harald Martenstein seine Kolumne mal im Shades-of-Grey-Stil schreibt.

+++ Ein Altmeister und Jürgen Vogel +++

Deutlich feinsinniger dürfte es bei Peter Greenaway zuzugehen. Der Brite geht um 19 Uhr mit seinem Biopic "Eisenstein in Guanajuato" ins Rennen um die Bären. In den Berlinale Palast begleiten ihn seine Darsteller Elmer Bäck, Luis Alberti, Rasmus Slatis und Jakob Öhrman.

Und wenn die Berlinale in den Kiez geht, kommen die Stars gleich noch einmal mit: Vor dem Odeon wird um 16 Uhr der Teppich ausgerollt, über den „Blochin“-Regisseur Matthias Glaser mit seinen Hauptdarstellern schreiten kann, also mit Maja Schöne und Jördis Triebel, Jürgen Vogel und Thomas Heinze. Glamouralarm in Schöneberg!

+++James Franco in Berlin +++

Ein Preis sei James Franco an dieser Stelle schon mal ehrenhalber verliehen.

Er darf die Heldenmedaille für besonders geduldiges Ertragen nerviger Journalistenfragen mit nach Hause nehmen. James, glauben Sie, dass es einen Himmel gibt? Mister Franco, können Sie uns einen Billardtrick vorführen? Haben Sie schon mal eine existenzielle Krise durchlitten? Hat die Darstellung eines Schwulen Ihr Konzept von Genderidentität und sexueller Determinierung beeinflusst? Sie haben doch mal James Dean gespielt, wie finden Sie eigentlich Marlon Brando? Ist diese Spirale, die Sie im Film zeichnen, ein Symbol der Göttin Isis? James, Sie sind überall gleichzeitig, wie viele Doppelgänger beschäftigen Sie? Das kommt davon, wenn man mit drei Filmen auf einmal zur Berlinale anreist. Der Star des Festivals im Porträt.

+++ Pattinson als Magnum-Fotograf +++

„Jeder, der sich nach vorne lehnt und dabei cool aussehen will, kopiert doch James Dean“, hat Robert Pattinson in einem Interview über dessen berühmtestes Foto gesagt, auf dem der 24-jährige Dean sich in dunklem Mantel und mit Zigarette im Mund am Times Square dem schlechten Wetter entgegenstemmt. Hätte diese Geste nur in einem Film gespielt, wäre sie der Welt verloren gegangen. Zum Glück gibt es das Foto von 1955, aufgenommen von dem jungen Magnum-Fotografen Dennis Stock. Es ist das Foto geworden.

Robert Pattinson spielt in „Life“ ebendiesen Fotografen Stock. Stock, der Künstler sein will und kein „Roter-Teppich-Gorilla“. Der auf einer Party den scheuen Dean (Dane DeHaan) kennenlernt, mit dem er sich schnell einig ist, dass die Blitzlichter in der eitlen Filmwelt von Los Angeles „immer die Falschen“ treffen. Lesen Sie hier mehr zu diesem Film.(mit dpa)

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