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Kino: Bring’s zurück

Der Kunstthriller „Hope“ von Stanislaw Mucha

Ein Altarbild verschwindet, ein Auto brennt, irgendwann stirbt auch ein Mann, und ein kleines rollschuhfahrendes Kind sieht zu. Ein Kunstkrimi, angesiedelt in Warschauer Mafiakreisen, wo sich angesehene Galeristen im Nebenberuf als Diebe und Hehler betätigen? Mitnichten. Stanislaw Mucha, seit langem in Deutschland lebender polnischer Regisseur, hat sich in seinem ersten Spielfilm nach den erfolgreichen Dokumentarfilmen „Absolut Warhola“ und „Die Mitte“ ein anderes Ziel gesetzt: ein psychologisch frei schwebendes Rätselstück. Warum der Galerist (Wojciech Zapasiewicz) agiert, wie er es tut, warum Francis (Rafal Fudalej), ein junger Mann, ihm monatelang nachspioniert, um dann nur zu fordern, dass er das gestohlene Bild wieder zurückbringt, was die schöne, rätselhafte Klara (Kamilla Baar) damit zu tun hat – man begreift es nicht. Mucha – und sein Drehbuchautor Krzysztof Piesiewicz – erklären es nicht. Brauchen das vielleicht auch nicht. Die schleichende Verunsicherung, die dieser Film ausstrahlt, ist Krimi genug. Eine ferne Reminiszenz an Krysztof Kieslowski, den Meister solcher Schwebezustände. Und ein passendes Bild für das Warschau von heute. Christina Tilmann

Nur in den Hackeschen Höfen

Christina Tilmann

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